{Rezension} Stay Here
(Bd. 2 der „New England School of Ballet“-Reihe)

Stay Here
(Bd. 2 der „New England School of Ballet“-Reihe)
von Anna Savas

LYX Verlag
Taschenbuch
New Adult
496  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1926-4
Ersterscheinung: 30.06.2023

Inhalt:
Rayne Bellamy hat nach dem Tod ihrer Eltern ihr Leben aus den Fugen verloren. In der Hoffnung, sich ihrer verstorbenen Mutter näher zu fühlen, zieht sie nach Boston und beginnt an der New England School of Ballet zu studieren. Hier trifft sie auf Easton, den Sänger einer aufstrebenden Band, der sie auf eine Weise versteht, wie es niemand sonst tut. Doch Rayne hat Schwierigkeiten, ihre Gefühle für ihn zuzulassen, denn ihr einziges Ziel ist es, den Traum ihrer Mutter zu verwirklichen und sich nicht in den Musiker zu verlieben. Doch je mehr sie sich in Eastons Musik verliert, desto mehr gerät ihre eigene Welt ins Wanken, und die beiden müssen sich ihrer wachsenden Verbindung stellen.

Meinung:
Dieser zweite Band der „New England School of Ballet“-Reihe hat mich auf eine ganz besondere Weise berührt. Bereits die ersten Seiten haben mich mit der Intensität und dem Schmerz von Raynes Gefühlswelt gefangen genommen. Die Geschichte geht weit über die übliche Liebesgeschichte hinaus und behandelt Themen wie Verlust, Selbstfindung und das Loslassen von alten Träumen. Raynes Trauer über den Tod ihrer Eltern wird auf eine sehr authentische und berührende Weise geschildert, wodurch sie für mich sehr nah und greifbar wird. Ihre Entwicklung während der Geschichte, ihr Kampf mit den eigenen Gefühlen und die Entfaltung ihrer Beziehung zu Easton war unglaublich emotional und tiefgründig. Easton als Charakter hat ebenfalls mein Herz erobert. Er ist kein typischer „Bad Boy“, sondern ein nachdenklicher, empathischer Mensch, der in seiner Rolle als Freund und Partner für Rayne eine unglaubliche Stütze darstellt. Seine sanfte, aber dennoch starke Präsenz in der Geschichte ist etwas ganz Besonderes, und die Dynamik zwischen ihm und Rayne war für mich das Highlight des Buches. Besonders die Nachrichten, die sie einander schicken, verleihen der Geschichte eine sehr intime, fast schon spürbare Nähe, die das Band zwischen den beiden noch verstärkt. Der Schreibstil von Anna Savas hat mich ebenfalls überzeugt. Er ist flüssig, gefühlvoll und gleichzeitig sehr tiefgründig, sodass ich jedes Wort förmlich aufgesogen habe. Es gibt viele Momente, in denen die Musik eine zentrale Rolle spielt, und diese Szenen waren nicht nur emotional, sondern auch sehr bildlich und atmosphärisch geschrieben. Ich konnte die Musik fast hören, was die Verbindung zwischen Rayne und Easton noch verstärkte. Trotz einiger kleiner Längen im mittleren Teil und einem recht schnellen, beinahe abrupten Ende, hat mich die Geschichte rundum gepackt. Die Chemie zwischen Rayne und Easton, die vielen emotionalen Höhen und Tiefen, aber auch die philosophischen Gedanken, die die Autorin in ihre Geschichte eingebaut hat, machen diesen Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.

Fazit:
„Stay Here“ von Anna Savas ist eine gefühlvolle, tiefgründige Geschichte über Verlust, Liebe und Selbstfindung. Die authentische Darstellung der Charaktere und die emotionale Tiefe machen dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Mit kleinen Abstrichen im mittleren Teil und dem Ende, das etwas zu schnell kam, vergebe ich 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} The Perfect Fit
(Bd. 1 der „Perfect Fit“-Reihe)

The Perfect Fit
(Bd. 1 der „Perfect Fit“-Reihe)
von Kara Atkin

LYX Verlag
Taschenbuch
New Adult
384  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1986-8
Ersterscheinung: 28.07.2023

Inhalt:
Ellie Cox ist eine angehende Stylistin, die in der Modewelt Fuß fassen möchte. Ihre letzte Chance, ihren Traumjob zu verwirklichen, erhält sie, als sie spontan als Stylistin für den Sänger Roan auf der Fashion Week in Mailand einspringen kann. Dort trifft sie auf Caleb Lee, den geheimnisvollen und eher verschlossenen Manager. Obwohl die Chemie zwischen den beiden sofort spürbar ist, wird Ellie bald gekündigt, als herauskommt, dass sie gegen die Regeln des Labels verstößt – sie ist Single. Doch Caleb bietet ihr eine Lösung: Er schlägt vor, mit ihm eine Fake-Beziehung einzugehen, um ihre berufliche Zukunft zu retten. Ellie, die keine andere Wahl hat, stimmt zu. Was als harmloser Plan beginnt, entwickelt sich schnell zu etwas viel Größerem, als zwischen den beiden echte Gefühle entstehen. Doch können sie ihre wachsende Zuneigung zueinander geheim halten, ohne dass das alles auffliegt? Und was passiert, wenn das Spiel plötzlich zu ernst wird?

Meinung:
Dieser Roman hat durchaus Potenzial, vor allem mit seinem erfrischenden Setting in der Mode- und Musikwelt. Die Handlung um die chaotische Stylistin Ellie, die ihren Traumjob auf der Fashion Week in Mailand erhält, und Caleb, den ernsten Manager, bietet viele interessante Ansätze. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten ist spürbar, und auch ihre jeweiligen Backstories sind gut ausgearbeitet. Besonders Ellie ist ein sympathischer Charakter, der sich trotz aller Widrigkeiten durchsetzt und sich in ihrer Rolle als Stylistin beweist. Jedoch gibt es einige Schwächen in der Umsetzung der Liebesgeschichte. Der Übergang von einer rein professionellen Beziehung zu einer romantischen ist zu abrupt, und obwohl die Anziehung zwischen Ellie und Caleb sofort spürbar ist, entwickeln sich ihre Gefühle zu schnell, was die Authentizität der Beziehung mindert. Die „Fake Dating“-Prämisse wird eher oberflächlich behandelt, da die beiden schon früh echte Gefühle füreinander haben, was das Konzept der „Fake-Beziehung“ nahezu irrelevant macht. Positiv hervorzuheben ist der flüssige Schreibstil der Autorin, der das Buch angenehm lesbar macht. Auch die Nebencharaktere bieten interessante Facetten und lockern die Geschichte auf. Das Setting ist lebendig und bietet einen guten Kontrast zur Liebesgeschichte. Trotz dieser positiven Aspekte fehlt es dem Buch an Spannung und einer echten Entwicklung der Liebesbeziehung, die für mich in diesem Genre essentiell ist. Die zu schnelle Entwicklung der Gefühle und die fehlende Tiefe in der Beziehung verhindern, dass das Buch sein volles Potenzial ausschöpfen kann.

Fazit:
„The Perfect Fit“ von Kara Atkin ist ein unterhaltsamer Auftakt der Reihe, der durch sympathische Charaktere und ein erfrischendes Setting punkten kann. Insgesamt ein guter Einstieg für Fans von Fake-Dating-Geschichten. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} All Our Golden Dreams
(Bd. 2 der „Van Day“-Reihe)

All Our Golden Dreams
(Bd. 2 der „Van Day“-Reihe)
von Mounia Jayawanth

LYX Verlag
Taschenbuch
New Adult
432  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-2021-5
Ersterscheinung: 22.12.2023

Manchmal muss man einen Traum aufgeben, damit sich ein anderer erfüllt.

Inhalt:
Nachdem Ellis und Ryan endlich ihre Liebe zueinander entdeckt haben, scheint ihr Traum von einer gemeinsamen Zukunft im luxuriösen Hotel Van Day wahr zu werden. Doch die Auswirkungen eines Skandals, der das Hotel betrifft, werfen weiterhin Schatten auf ihre Beziehung. Als Ryans Mutter Ellis ein unmoralisches Angebot unterbreitet, muss Ryan sich neuen Herausforderungen als Hotelerbe stellen. Der immense Druck und die Verantwortung verändern ihn zunehmend und drohen, ihn von Ellis zu entfremden. Während er sich immer weiter in seinem neuen Job verliert, steht Ellis vor der schwierigen Aufgabe, ihre Beziehung zu retten, ohne sich selbst zu verlieren. Dabei rückt die mentale Gesundheit Ryans zunehmend in den Vordergrund, was die ohnehin schon schwierige Situation noch weiter verkompliziert.

Meinung:
Im Vergleich zum ersten Band der Dilogie ist der zweite Teil wesentlich ernster und intensiver. Die Liebesgeschichte zwischen Ellis und Ryan bleibt weiterhin der Kern der Erzählung, wird jedoch durch Ryans inneren Kampf und den enormen Druck, dem er ausgesetzt ist, stark belastet. Besonders die Darstellung von Ryans psychischer Belastung ist gut umgesetzt und vermittelt ein tiefes Verständnis für das Thema. Dabei wird jedoch deutlich, dass die Thematik mentaler Gesundheit den Ton der Geschichte bestimmt und zuweilen den Fokus von der Hotelatmosphäre und den ursprünglich geplanten Geheimnissen ablenkt. Ellis bleibt eine starke und sympathische Protagonistin, die sich trotz aller Herausforderungen nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Ihre Entwicklung und ihre Bereitschaft, für ihre Träume und ihre Beziehung zu kämpfen, machen sie zu einer überzeugenden Heldin. Ryan hingegen durchläuft eine dramatische Veränderung, die authentisch und nachvollziehbar, aber auch schmerzhaft zu verfolgen ist. Die Nebenfiguren bieten interessante Facetten und tragen zur Geschichte bei, auch wenn ihr Potenzial nicht immer voll ausgeschöpft wird. Der Schreibstil von Mounia Jayawanth ist auch in diesem Band weiterhin herausragend. Ihre Beschreibungen sind lebendig und atmosphärisch, die emotionalen Momente zwischen den Protagonisten sind intensiv und packend. Jedoch stellt sich die Frage, ob der thematische Fokus auf Ryans psychischer Gesundheit manchmal zu sehr vom ursprünglichen Plot ablenkt.

Fazit:
„All Our Golden Dreams“ von Mounia Jayawanth ist ein gelungener, wenn auch etwas schmerzhafter Abschluss der Dilogie. Der Schwerpunkt auf Ryans psychischen Problemen und die damit verbundene Veränderung in seiner Beziehung zu Ellis bringt mehr Tiefe in die Geschichte, wirkt aber auch aufdringlich und verdrängt teilweise die ursprünglich spannende Hotelatmosphäre und das Mysterium rund um das Van Day Hotel. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere von Ellis, ist gut gelungen, aber der dramatische Wechsel im zweiten Band, der mehr auf mentale Gesundheit fokussiert ist, kam unerwartet und überschattete die romantische Erzählung. Trotz dieser Schwächen bietet der Roman eine intensive und tiefgründige Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und bleibt emotional fesselnd. Der Schreibstil ist weiterhin ein Genuss, die Charaktere sind gut entwickelt, und das Ende liefert eine zufriedenstellende, wenn auch etwas tragische Auflösung. Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} All My Golden Memories
(Bd. 1 der „Van Day“-Reihe)

All My Golden Memories
(Bd. 1 der „Van Day“-Reihe)
von Mounia Jayawanth

LYX Verlag
Taschenbuch
New Adult
416  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1987-5
Ersterscheinung: 26.05.2023

Jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, weiß ich es.
Ich bin angekommen

Inhalt:
Nach zwei Jahren kehrt Ryan Van Day, der Sohn des Besitzers eines luxuriösen New Yorker Hotels, zurück, um das Familienunternehmen zu retten, das von einem Skandal erschüttert wurde. Er trifft auf Ellis Wheaton, seine einstige beste Freundin, die als Tochter der Hotelangestellten ebenfalls eine enge Verbindung zu dem Hotel hat. Zwischen den beiden gibt es eine schwierige Geschichte, die mit einem tiefen Zerwürfnis endete. Doch als sie sich wieder begegnen, entfacht zwischen ihnen ein altes Knistern, das mit jeder Begegnung stärker wird. Können sie die alte Mauer, die sie voneinander trennt, überwinden und ihre verloren geglaubte Freundschaft wiederfinden? Und welche Geheimnisse gilt es zu lüften, um das Hotel vor dem Ruin zu bewahren?

Meinung:
Ich liebe das Cover. Diese schlichte Eleganz ist einfach traumhaft schön. Vor allem harmonieren die goldenen Akzente mit dem weißen Hintergrund hervorragend miteinander. Aber nicht nur optisch hat mich der Auftakt der „Van Day“-Dilogie überzeugen können, denn der Schreibstil der Autorin ist fabelhaft, einzigartig und emotional berührend. „All My Golden Memories“ hat mich mit seiner Mischung aus Glamour, Romantik und Geheimnissen direkt in den Bann gezogen. Die Erzählweise wechselt zwischen Ellis in der Gegenwart und Ryan in seiner Kindheit, was den Charakteren eine tiefere Dimension verleiht. Besonders Ryans Perspektive hat mich emotional sehr berührt, da ich seine inneren Konflikte und die Last seiner familiären Erwartungen gut nachvollziehen konnte. Ellis hingegen ist ein erfrischender Sonnenschein, dessen selbstlose Art und ihre Bestrebungen, das Hotel zu retten, sie zu einer sehr sympathischen Protagonistin machen. Die Liebesgeschichte zwischen Ellis und Ryan entwickelt sich zwar langsam, aber ich fand es überzeugend, wie sich ihre Gefühle Schritt für Schritt wieder entfachen, obwohl die Geschichte an manchen Stellen etwas abrupt an Fahrt aufnimmt. Das Setting des luxuriösen Hotels in New York ist perfekt gewählt und vermittelt eine klare Atmosphäre von Eleganz und Glamour. Die Konflikte innerhalb der Familie, die Geheimnisse und das Mysterium rund um das Hotel machen die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Besonders gefallen hat mir der Schreibstil von Mounia Jayawanth, der die Handlung flüssig und angenehm zu lesen macht. Die Dialoge sind lebendig und authentisch, und die Beschreibungen schaffen eine starke visuelle Vorstellung des luxuriösen Settings.

Fazit:
„All My Golden Memories“ ist ein unterhaltsamer und bewegender Auftakt der „Van Day“-Reihe. Mounia Jayawanth gelingt es, eine Wohlfühlatmosphäre mit genügend Konflikten und emotionalen Wendungen zu verbinden. Die Entwicklung der Charaktere und die tiefer gehende Geschichte rund um das Hotel machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre. Auch wenn die Liebesgeschichte etwas schneller voranschreitet, als ich es mir gewünscht hätte, bietet der Roman insgesamt eine gelungene Mischung aus Romantik, Geheimnissen und Intrigen. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} You Are My Hurricane

You Are My Hurricane
von Emily Aves

reverie (in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH)
Paperback
432 Seiten
ISBN: 978-3-7457-0452-5
Ersterscheinung: 19.11.2024

»Wir befanden uns in diesem flüchtigen Moment im Auge des Sturms. Wenn alles ruhig war und nur die Welt um uns herum aufgewirbelt wurde.«

Inhalt:
Maeve liebt es, hinter ihrer Kamera zu stehen – als Fotografin an der Fairview Universität in Florida dokumentiert sie das Leben der Footballmannschaft, ohne je selbst im Mittelpunkt zu stehen. Doch als sie bei einem unglücklichen Vorfall mit dem beliebten Quarterback Carter McCoy beim Spiel zusammenstößt, wird das Video des Zusammenpralls über Nacht viral. Während Maeve versucht, der plötzlichen Aufmerksamkeit zu entkommen, muss sie sich auch mit den Konsequenzen des Vorfalls auseinandersetzen: Ihre Kamera ist kaputt, und ausgerechnet Carter benötigt ihre Aufnahmen, um den begehrten Platz in der NFL zu ergattern. Er schlägt vor, den Vorfall für Spenden zu nutzen, um Maeve eine neue Kamera zu besorgen. Doch die wachsende Nähe zwischen den beiden bringt nicht nur alte Wunden ans Licht, sondern auch Gefühle, mit denen keiner von ihnen gerechnet hat. In einem Wirbelsturm aus Missverständnissen, Enttäuschungen und überraschender Zuneigung müssen sie lernen, einander zu vertrauen – und sich selbst zu verzeihen. Denn manchmal braucht es einen Sturm, um die Mauern des Herzens zu durchbrechen.

Meinung:
Diese Romance mit Florida College Setting und dem beliebtesten Sport der USA, dem American Football, ist nicht nur ein Buch – es ist ein emotionaler Sturm, der einem den Atem raubt und das Herz in alle Richtungen wirbelt. Emily Aves gelingt es, eine so starke, komplexe Chemie zwischen ihren Protagonisten aufzubauen, dass es kaum möglich ist, sich von der Geschichte loszusagen. Maeve und Carter sind wie zwei Magneten, deren Anziehungskraft so intensiv ist, dass sie einen mitreißt, auch wenn man sich der Gefahr eines solchen Sturms bewusst ist. Die Autorin entfaltet ihre Charaktere auf eine Weise, die sowohl authentisch als auch tiefgründig ist. Maeve, die anfangs in ihrem eigenen Schutzpanzer lebt, wird zu einer Figur, mit der man sich auf tiefste Weise identifizieren kann. Ihre Ängste, ihre inneren Kämpfe und die schmerzlichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit sind so gut nachvollziehbar, dass ich mich fast in ihr verlor. Carter, der anfangs wie der typische Footballstar daherkommt – arrogant, selbstbewusst, charmant – zeigt immer mehr Facetten seiner Persönlichkeit. Was mich von Anfang an beeindruckte, war die Art und Weise, wie Carter, abgesehen von seinen unaufdringlichen Charme, zu einem Mann wurde, der den Mut hatte, nicht nur Maeve zu erobern, sondern sich auch selbst zu verändern. Der ein oder andere Überraschungsmoment in ihrer Beziehung hat mich immer wieder emotional aufgewühlt. Die Geschichte zwischen den beiden entwickelt sich rasant, aber nicht überstürzt – jedes Gefühl, jede Reaktion scheint aus den Charakteren heraus zu kommen und nicht wie ein unauthentisches Handlungselement. Ich konnte jederzeit spüren, wie sehr Maeve und Carter voneinander abhängen, wie ihre gemeinsamen Momente sowohl stürmisch als auch zart sind. Die Mischung aus „Enemies-to-Lovers“ und der tieferen emotionalen Schicht, die darunterliegt, ist perfekt gelungen. Die zahlreichen Szenen, die so lebendig beschrieben werden, ließen in meinem Kopf einen Film ablaufen, den ich mit geschlossenen Augen gesehen habe, weil er einfach so greifbar war. Doch wie bei jedem Sturm gibt es auch ruhige Momente, in denen die Dynamik ein wenig zurücktritt. Und so war es auch in diesem Buch: Manchmal schleichen sich langatmige Passagen ein, die zwar den Charakteren Raum zur Entwicklung geben, jedoch die Spannung etwas dämpfen. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war die Häufung einiger Redewendungen, die sich nach einiger Zeit wiederholten und an Intensität verloren. Trotzdem – diese Momente änderten nichts an der überwältigenden emotionalen Tiefe, die die Geschichte trägt.

Fazit:
„You Are My Hurricane“ von Emily Aves hat mich wirklich beeindruckt. Die Geschichte von Maeve und Carter ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesselte. Der Schreibstil von Emily Aves ist flüssig, packend und gleichzeitig einfühlsam. Sie schafft es, emotional zu bewegen, ohne dabei unnötige Dramen zu erzeugen. Es gibt so viele Momente des Schmunzelns und der Zärtlichkeit, die wie Sonnenstrahlen nach einem Sturm wirken. Auch wenn die Spannung gegen Ende hin etwas nachlässt, bleibt es ein absolut empfehlenswertes Leseerlebnis für all jene, die an die Kraft der Liebe glauben – und daran, dass es manchmal einen Hurricane braucht, um Mauern einzureißen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4,5 von 5 Sterne für diese großartige Liebesgeschichte, die mich berührt und gleichzeitig mitgenommen hat. Ein stürmisches, aber wunderschönes Leseerlebnis.

Lieblingszitate:
„Wieder einmal sahen wir viel zu tief in die Augen des anderen und drohten, uns darin zu verlieren. Am liebsten wäre ich in seinem Ozean ertrunken, aber ich strampelte und hielt mich an der Wasseroberfläche, sodass er mich nicht in seine Tiefen reißen konnte. Obwohl ich diese so gerne erkunden wollte.“ (S. 206)
und
„Wir sind am besten, wenn wir Menschen um uns haben, auf die wir uns verlassen können.“ (S. 400)