Inhalt: Dieser Adventskalender beinhaltet Geschichten von Jennifer Adams, Mareike Allnoch, Anna Augustin, Bianka Behrend, Sophia Chase, Anna Dietrich, Andreas Dutter, Kathinka Engel, Katelyn Erikson, Christian Handel, Nicole Knoblauch, Laura Labas, Kira Licht, Franka Neubauer, Julia Pauss, Justine Pust, Stefanie Santer, Nina Schilling, Linda Schipp, Andreas Suchanek, Marie Weis, Allie Well, Yvonne Westphal und Ana Woods.
Meinung: Dieser Adventskalender ist eine wundervolle Sammlung von 24 Kurzgeschichten, die zu einer weihnachtlichen Reise rund um den Globus einladen. Jede Geschichte spielt in einem anderen Land, was das Buch besonders spannend und abwechslungsreich macht. So erfährt man nicht nur viel über romantische Erlebnisse in verschiedenen Teilen der Welt, sondern auch über lokale Weihnachtstraditionen – von verschneiten Märkten in Straßburg bis hin zu feierlichen Bräuchen in Mexiko oder der Besonderheit von Weihnachten am Strand in Brasilien. Die Geschichten sind allesamt sehr unterschiedlich, was dem Buch eine schöne Vielfalt verleiht. Ob romantisch und besinnlich oder auch humorvoll – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Besonders hervorzuheben ist der einladende und wohlige Stil der Autorinnen und Autoren, der perfekt zur weihnachtlichen Stimmung passt. Die Erzählungen sind kurz und prägnant, ideal für eine tägliche Lektüre im Advent – auch wenn ich, wie viele andere, das Buch eher am Stück verschlungen habe, so charmant und fesselnd sind die Geschichten. Trotz der hohen Qualität der meisten Erzählungen gibt es hin und wieder einige, die weniger herausstechen. Dennoch wird der Charme und die Magie der Weihnachtszeit wunderbar eingefangen.
Fazit: „Christmas in My Heart: 24 Geschichten zum Verlieben“ ist eine interessante Sammlung von Kurzgeschichten, die uns auf eine romantische Reise durch verschiedene Länder führt. Jede Geschichte schafft eine einzigartige weihnachtliche Stimmung und lässt uns in die Traditionen und Bräuche anderer Kulturen eintauchen. Die Erzählungen sind charmant, gefühlvoll und perfekt für die Adventszeit. Wer sich in dieser besonderen Zeit des Jahres nach einer herzerwärmenden Lektüre sehnt, wird in diesem Buch auf jeden Fall fündig. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.
Magical Winter Nights (Fünf Autorinnen – fünf Geschichten – ein unvergesslicher Dezember) von Gabriella Santos de Lima, Kyra Groh, Marina Neumeier, Alexandra Flint und Franka Neubauer
Loewe Intense Paperback Winter Romance / New Adult 272 Seiten Altersempfehlung: ab 16 Jahren Meine persönliche Altersempfehlung: ab 14 Jahren ISBN: 978-3-7432-1854-3 Ersterscheinung: 09.10.2024
A Perfect Winter Love
Inhalt: Diese Antholgie beinhaltet fünf in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, die uns magische Weihnachtsmomente bescheren sollen.
Meinung: Da ich bisher nur Werke von Kyra Groh und Alexandra Flint gelesen hatte, konnte ich vorab überhaupt nicht einschätzen, was mich tatsächlich erwarten würde. Immerhin kannte ich ja den Schreibstil von Gabriella Santos de Lima, Marina Neumeier und Franka Neubauer nicht. Aber ich freute mich trotzdem sehr auf diese Anthologie, denn allein das äußere Erscheinungsbild machte schon so viel her, dass ich mich bei einer warmen Tasse Tee in meine Lieblingsdecke kuschelte, um mich an fünf winterlichen Liebesgeschichten zu erfreuen. Kyra Grohs Bücher mag ich eigentlich sehr, denn sie sind meist authentisch und emotional ergreifend. Allerdings muss ich nun zugeben, dass mir ihre Geschichte „Sternenknistern“ gar nicht gefallen hat. Die ganze Story war ein heilloses Durcheinander. Kurzgeschichten sind – wie sollte es auch anders sein – ziemlich kurz. Man kann also keine tiefgründigen Dialoge oder gut ausgearbeiteten Charaktere erwarten. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch Kurzgeschichten einen Plot vorweisen sollten, dem man folgen kann und auch will. Mit jedem Kapitel sehnte ich mir das Ende der Geschichte herbei. Die Charaktere wurden sehr oberflächlich dargestellt, außerdem wechselten die Perspektiven mit jedem Kapitel. Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren es insgesamt acht Kapitel und sieben verschiedene Sichtweisen. Nicht nur, dass ich mir die vielen Namen gar nicht merken konnte und so nie wusste, wer denn jetzt zu wem gehört, gab es aufgrund der Kürze der einzelnen Kapitel auch kaum Möglichkeiten, tatsächlich mehr über die handelnden Personen zu erfahren. Und zum Ende will ich auch nichts sagen, da ich nicht spoilern will, aber damit konnte ich wirklich nichts anfangen. Was war das denn? Unter einer winterlicher Romance verstehe ich wohl was ganz anderes als die Autorin. Nun denn… zum Glück gab es noch vier weitere Kurzgeschichten, die mich aber leider nur mäßig begeistern konnten. „Jetzt sind wir unendlich“ von Gabriella Santos de Lima war für eine Kurzgeschichte eigentlich ganz nett, allerdings fehlte mir der Bezug zum Winter. Allein ein nächtlicher Spaziergang im Schnee und das spontane Crashen einer Wichtelparty machen aus einer Kurzgeschichte noch lange keine Winter Romance. Hier hatte ich das Gefühl, dass diese Geschichte eventuell bereits fertig geschrieben in der Schublade der Autorin lag und mit ein wenig Feinschliff und ein paar kleinen Änderungen… Ihr wisst schon, worauf ich hinauswill: Du kannst nicht ständig von einer tollen Zeit im sonnigen Rom erzählen und dann hoffen, dass ich als Leserin an Kälte, Schnee und Weihnachten denke. Die Geschichte war wirklich unterhaltsam und lesenswert, für mich jedoch am Thema vorbei. Marina Neumeiers Kurzgeschichte „Christmas Crush“ hingegen hat mich komplett begeistert. Ein wahres Weihnachts-Highlight! Hierzu mag ich kaum was schreiben, denn das müsst ihr alle selbst lesen! Für mich ist das die perfekte weihnachtliche Lovestory. Ihr neues Werk habe ich deshalb direkt auf meine Wunschliste gesetzt. Als Fußballerin kann ich es natürlich kaum erwarten, „Knightsbridge United: Offsided“, eine Fake Dating-Sports Romance, im kommenden Sommer zu lesen. Ich freue mich wirklich sehr darauf. Zurück zu den „Magical Winter Nights“, die mich anfangs mäßig bis kaum begeistern konnten und mir dann mit der dritten Kurzgeschichte ein Highlight beschert haben. Die vierte Story war ein Wiedersehen mit alten Bekannten der „Tales of Sylt“-Reihe, denn Alexandra Flint schickt uns wieder auf die wunderschöne Insel Sylt. Noch immer beißen sich die Charaktere von innen auf die Wange und noch immer führt Lenis Großmutter ein Café im Kampener Leuchtturm Langer Christian, wo wir doch alle wissen, dass der schwarz-weiße Leuchtturm, der im Süden Kampens steht, nicht begehbar ist und somit nur von außen aus der Ferne besichtigt werden kann. Insgesamt gesehen ist diese Story eher tiefgründig und ernst – also keine Kurzgeschichte, die zur kurzweiligen Unterhaltung dient. Zwar passt die Geschichte jahreszeitlich gesehen sehr gut in dieses Buch, aber eigentlich hatte ich eher Storys erwartet, die ein leichtes und beschwingtes Gefühl hinterlassen. Tut das Ende der Geschichte zwar auch irgendwie, jedoch stimmt mich die Thematik insgesamt eher etwas nachdenklich. Tja, und dann kam die letzte der fünf Geschichten… Und eigentlich mochte ich sowohl die Charaktere als auch den Schreibstil der Autorin. Was ich allerdings gar nicht mochte, war das abrupte Ende. Somit nicht nur das abrupte Ende dieser letzten Geschichte, sondern auch das abrupte Ende des Buches. Ich habe tatsächlich die letzten beiden Seiten dreimal lesen müssen, weil ich dachte, dass ich etwas falsch verstanden oder schlichtweg überlesen hätte. Für mich machte das gar keinen Sinn. Diese Geschichte als Abschluss der „magischen Winternächte“ zu wählen, halte ich für einen ziemlich undurchdachten Entschluss oder für einen überaus schlechten Witz. Das kann nur ein Grinch so entschieden haben. Jemand, der Weihnachten abgrundtief hasst. Aber eventuell bin ich einfach nur mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch gegangen, denn bei diesem traumhaft schönen Cover und diesem prächtigen Farbschnitt machte sich bei mir die Sehnsucht nach fünf romantischen Lovestorys breit. Bei den ersten vier Geschichten lässt es sich noch darüber streiten, ob diese nun weihnachtlich bzw. winterlich angehaucht sind. Was aber die letzte Kurzgeschichte in solch einem Buch zu suchen hat, kann ich mir wirklich nicht erklären. Wer auf der Suche nach einem Buch ist, das den Charme eines überdurchschnittlich kitschigen, vor Romantik triefenden Weihnachtsfilmes versprüht, wird hier zutiefst enttäuscht sein. Schade, wirklich schade. Für mich hat sich das Lesen dennoch gelohnt, denn ich habe eine neue Autorin entdeckt, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm hatte.
Fazit: „Magical Winter Nights“ verspricht fünf Geschichten von fünf Autorinnen und einen unvergesslichen Dezember. Gehalten wurde das Versprechen nicht, denn das Buch werde ich sicherlich schnell wieder verdrängen und hoffentlich auch vergessen. Einzig und allein Marina Neumeiers Kurzgeschichte „Christmas Crush“ konnte mein Herz erwärmen, weshalb es auch nur ihrer Lovestory zu verdanken ist, dass dieses Buch eine Gesamtbewertung von 2,5 von 5 Sternchen erhält.
Lieblingszitate: „Dabei erwartete ich keinen Liebesfilm, der Realität wurde. Ich brauchte keine Rosenblätter über der Bettdecke oder Gedichte, die mir heimlich zugesteckt wurden. Alles, was ich wollte, war, dass die Person, die ich mochte, mich genauso gut behandelte, wie ich versuchte, sie zu behandeln. Ohne Ghosting, Unsicherheiten und Nie-wissen-woran-ich-bin.“ (S. 8) und „Ich verteufelte Männer nicht, aber ich hielt sie gefühlstechnisch absichtlich auf Abstand. Nicht weil ich ihnen etwas Böses wollte, sondern weil ich das Beste für mich wollte. Weil ich nicht mehr verletzt oder enttäuscht werden wollte.“ (S. 8) und „Ich habe mir eine Chance mit dir gewünscht. Dich kennenlernen zu dürfen, bis ich alles über dich in- und auswendig weiß. Noch öfter neben dir aufwachen und einschlafen und Autofahrten wie gestern verbringen zu können. Ich hab mir ein Mehr mit dir gewünscht...“ (S. 163)
Lovelight Farms Lichterglanz – Wo Träume wahr werden (Bd. 1 der „Lovelight“-Reihe) von B.K. Borison übersetzt von Michaela Link
dtv Taschenbuch Small-Town-Romance 432 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren Originaltitel: Lovelight Farms ISBN: 978-3-423-22041-5 Ersterscheinung: 14.09.2023
Vom Wagnis, auf das eigene Herz zu hören
Inhalt: Um die Weihnachtsbaumfarm zu retten, die sie seit ihrer Kindheit liebt, nimmt Stella an einem Wettbewerb der berühmten Influencerin Evelyn St. James teil. Mit dem Preisgeld von 100.000 Dollar könnte sie die Farm vielleicht retten, wenn es da dieses kleine Problem nicht gäbe: Um die Gewinnchancen zu maximieren, hat Stella bei der Bewerbung nicht ganz die Wahrheit gesagt und behauptet, dass sie die Farm zusammen mit ihrem Freund führt, den es derzeit allerdings gar nicht gibt. Da die Zukunft der Weihnachtsbaumfarm auf dem Spiel steht, täuscht sie kurzerhand eine Beziehung mit ihrem besten Freund Luka vor…
Meinung: In diesem ersten Band der „Lovelight“-Reihe geht es um Stella Bloom, die sich mit dem Kauf der Weihnachtsbaumfarm einen Kindheitstraum erfüllt hat, und um ihren besten Freund Luka Peters. Die beiden Protagonisten muss man direkt ins Herz schließen, denn Stella ist eine ganz zauberhafte Persönlichkeit und Luka ist einfach Luka. Beide gehen unglaublich respektvoll miteinander um und man spürt das jahrelange Vertrauen zwischen ihnen auf jeder einzelnen Seite. Die Charaktere sind B.K. Borison wirklich gut gelungen – so leidenschaftlich, authentisch und echt. Diese gefühlvolle Lovestory ist eine wunderbare Mischung aus den Tropes Fake-Dating und Friends-to-Lovers und somit genau die Art von Liebesgeschichte, die ich am liebsten lese. Diese Small-Town-Romance mit Weihnachts- und Winter-Flair hat mich in der Tat nicht nur sehr gut unterhalten, sondern auch tief berührt und oft zum Lachen gebracht.
Fazit: „Lichterglanz – Wo Träume wahr werden“ ist der Auftakt der „Lovelight“-Reihe von B.K. Borison. Diese gefühlvolle Lovestory ist ein Must-read für alle, die herzerwärmende Kleinstadt-Romanzen mit liebenswerten Protagonisten mögen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.
Lieblingszitate: „Wohin du auch gehst, am Ende wirst du immer zu Hause landen.“ (S. 224) und „Was ich sagen will, ist, dass du mir vertrauen kannst. Du kannst darauf vertrauen, dass ich dir helfe, die Last zu tragen. Du brauchst das nicht alles allein zu schaffen.“ (S. 296) und „Wenn es schon Magie war, ihn draußen im Schnee zu küssen, dann ist das hier der Tanz der Zuckerfeen mit Karamell-Toffee-Krokant auf Cupcakes aus dunkler Schokolade.“ (S. 345) und „Mein Prinz in schimmernder Rüstung, und ich bin Cinderella.“ (S. 403)
Lauter als das Meeresrauschen (Bd. 1 der „Schwesterherzen“-Trilogie) von Nina Voss
Magellan Verlag Paperback New Adult-Romance 352 Seiten Altersempfehlung: ab 16 Jahren Meine persönliche Altersempfehlung: ab 14 Jahren ISBN: 978-3-7348-5078-3 Ersterscheinung: 18.07.2024
Inhalt: Bereits seit eineinhalb Jahren verfolgen Emmi die schrecklichen Erinnerungen an einen Unfall. Sie ist ängstlicher und vorsichtiger als früher. Um auf andere Gedanken zu kommen, besucht sie in den Semesterferien die Freundin ihrer Mutter in Neuseeland, um in deren Whalewatching-Unternehmen zu arbeiten. Valentin, der Sohn der Hennings, für den sie mit der Zeit Gefühle entwickelt, schafft es tatsächlich hinter Emmis Fassade aus Angst zu blicken. Emmi muss sich allerdings immer wieder mit ihren Ängsten auseinandersetzen und diese verarbeiten. Tatsächlich kommt ihr dabei Valentin, der Sohn der Hennings, etwas näher, – wenn da nicht immer wieder sein merkwürdig distanziertes Verhalten wäre.
Meinung: Neuseeland steht wie kaum ein anderes Land für Faszination, Fantasie und Filmkulisse. Nicht ohne Grund, denn wilde Küsten, schneebedeckte Gletscher, schroffe Bergklippen, weite Flusstäler, türkisglitzernde Seen, verwunschene Wälder und liebliche Auenlandschaften sind genauso magisch, wie sie einem auf der Kinoleinwand erscheinen. Mit meinen eigenen Augen möchte ich eines Tages die Vielfalt des Inselstaates im Südpazifik sehen, das Meer rauschen hören und den feinen Sand zwischen meinen Zehen spüren. Ich will den Tag mit Surfen, Wandern oder Fallschirmspringen verbringen, die Gegend bei einem Hubschrauberflug erkunden, paddeln gehen, Wale beobachten oder mich auf eine der Seilrutschen wagen. Ja, irgendwann werde ich das alles erleben, aber bis dahin bin ich froh, mit Geschichten wie dieser verreisen zu können. Ich war hin und weg. Nina Voss hat sich mit dieser New Adult-Romance einen direkten Weg in mein Herz geschrieben. Mitreißend und leidenschaftlich wurden sowohl Gefühle als auch Handlungen ausgemalt, sodass diese jederzeit authentisch und nachvollziehbar erschienen. Die Anziehung zwischen Emmi und Valentin war vom allerersten Moment an greifbar. Dieser Roman ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte mit einem traumhaften Setting, es ist ein Buch über Freundschaft, Vertrauen und Selbstfindung.
Fazit: „Lauter als das Meeresrauschen“ von Nina Voss ließ mich für einen Moment abtauchen und alles um mich herum vergessen, ich konnte loslassen und einfach genießen. Die Beschreibung des traumhaften Settings und die lebendige Darstellung der Charaktere haben es mir leicht gemacht, mich in die Geschichte zu verlieben. Für mich ist dieser Auftakt der „Schwesterherzen“-Trilogie eine absolut lesenswerte Geschichte über das bewegende Thema Mental Health und deshalb vergebe ich auch sehr gerne 5 von 5 Sternchen.
Lieblingszitate: „Allein ihre Stimme reichte aus, um das nagende Gefühl in meinem Innern zu vertreiben. Luna war nicht nur meine Schwester – sie war mein Gegenstück. Meine Seelenverwandte. Ich konnte ihr alles erzählen, alles anvertrauen. Ein Wort genügte und sie würde sich in den nächsten Flieger setzen und nach Neuseeland kommen – genauso wie ich sofort nach Hamburg zurückkehren würde, wenn sie mich bräuchte.“ (S. 15) und „Du hattest Angst und hast sie überwunden. Genau das ist doch Mut: Sich seinen eigenen Schatten zu stellen.“ (S. 142) und „In meinem Bauch waren keine Schmetterlinge, kein Bienenschwarm. Das Gefühl glich einem Wirbelsturm, einem Tornado, der alles andere in den Schatten stellte. Und viel zu schnell wieder vorbei war.“ (S. 180)
Wolke Sieben ganz nah von Kirsty Greenwood übersetzt von Maike Hallmann
Knaur TB Taschenbuch mit Klappen 352 Seiten Originaltitel: The Love of My Afterlife ISBN: 978-3-426-44887-8 Ersterscheinung: 01.07.2024
Was tun, wenn du die Liebe deines Lebens erst nach dem Tod findest?
Inhalt: Delphi Bookham ist 27, alleinstehend, Jungfrau und eigentlich gerade eben gestorben. Doch als sie im Jenseits ankommt, begegnet sie endlich dem Mann ihrer Träume. Das kleine Problem an der ganzen Sache ist allerdings, dass dieser Mann versehentlich im Jenseits gelandet ist und zurück in sein Leben darf. Das erste Mal in ihrem Leben ist Delphi bereit, für ihr Glück zu kämpfen – also handelt sie einen Deal aus: Sie darf zurück in ihr Leben und tatsächlich auch wieder bleiben, sollte es ihr gelingen, Jonah, ihren Traummann, zu finden. Leichter gesagt, als getan, denn Delphi kennt ja noch nicht einmal seinen Nachnamen…
Meinung: Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie grandios dieses Buch ist. Es war genau das Buch, das ich jetzt gebraucht habe. In meinem näheren Familienumfeld ist vor einigen Tagen jemand gestorben – und daraufhin dieses Buch zu lesen, hat mich wirklich wieder zum Lachen gebracht. Die Vorstellung, dass das Jenseits ein Ort ist, an dem Merrit alles mehr oder minder unter Kontrolle hat, hat mich schmunzeln lassen. Der spritzige Schreibstil und die liebenswerten Charaktere haben mich sowohl unterhalten als auch berührt. Tatsächlich glaube ich selbst daran, dass man manchmal für sein Schicksal selbst verantwortlich ist. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Delphis komplettes Leben in nur zehn Tagen nicht nur eine, sondern sehr viele unerwartete Wendungen nimmt. Ich habe wirklich Tränen gelacht, dennoch war ich aber auch das eine oder andere Mal sehr traurig und bedrückt, denn die Story behandelt auch ernste Themen wie Mobbing und Einsamkeit. Dieser Roman lehrt uns, das Leben nicht zu vergeuden und jeden Tag zu genießen und sich darauf zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Wir haben nur ein Leben – und dieses kann jederzeit ohne Vorankündigung vorbei sein. Wir sollten öfters Dinge einfach anpacken und nicht ewig vor uns herschieben, denn schließlich könnte man eventuell keine Gelegenheit mehr dazu haben.
Fazit: „Wolke Sieben ganz nah” von Kirsty Greenwood ist die humorvollste Lovestory, die ich seit langem gelesen habe. Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an das Leben und punktet mit charmanten Charakteren und schlagfertigen Dialogen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.
Lieblingszitate: „Weißt du, der Trick mit Menschen ist, dass man zulassen muss, dass sie einen aus der eigenen Komfortzone holen. Lass zu, dass sie dir Dinge sagen, die du nicht hören willst. Lass dich von ihnen auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Wie mein geliebter Stephen Sondheim schrieb: Somebody hold me too close, somebody hurt me too deep. Das ist es, was das Leben ausmacht.“ (S. 330) und „…mein Herz platzt fast vor lauter Vorfreude auf all das, was noch kommen wird. Ich bin so was von bereit.“ (S. 350)