{Rezension} Ponyschule Trippelwick
Meine Freunde

Ponyschule Trippelwick
Meine Freunde
von Ellie Mattes
mit Bildern von Larisa Lauber

Dragonfly Verlag
Hardcover
Freundebuch
96 Seiten
Altersempfehlung: 8 – 10 Jahre
ISBN: 978-3-7488-0069-9
Ersterscheinung: 25.05.2021

Inhalt:
Dieses liebevoll illustrierte Freundebuch bietet unzählige Seiten für Erinnerungen an Lieblings- und Herzensmenschen.

Meinung:
Einfach ponytastisch! Dieses farbenfrohe Ausfüllbuch ist sowohl für Kindergarten- als auch für Grundschulkinder geeignet und ein Muss für alle Fans der „Ponyschule Trippelwick“-Reihe. Auf je einer Doppelseite können Fragen wie „Das finde ich Brokkoli“ oder „Darin bin ich tierisch gut“ beantwortet werden. Vor allem finde ich es auch schön, dass die Seiten in unterschiedlichen Farben gestaltet wurden. So kann sich dann das jeweilige Kind seine Lieblingsfarbe raussuchen. Jungs haben ja meist ein Problem mit der Farbe Rosa und so können sie dann eben auf Blau, Grün oder Gelb ausweichen. Im hinteren Teil befinden sich dann noch einige Mitmachseiten mit einem Rezept, einem kleinen Tiersprachen-ABC und einem Ponyburtstagskalender.

Fazit:
„Ponyschule Trippelwick – Meine Freunde“ von Ellie Mattes ist ein zuckersüßes Freundebuch für Pferdeflüsterinnen ab 8 Jahren. Freundinnen und Freunde, Verwandte und Bekannte können sich auf je einer Doppelseite kreativ austoben und ihren ganz eigenen Hufabdruck hinterlassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Dragonfly Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Die Haferhorde
Märchenstund‘ hat Heu im Mund (Bd. 17)

Die Haferhorde
Märchenstund‘ hat Heu im Mund (Bd. 17)
von Suza Kolb
mit Illustrationen von Nina Dulleck

Magellan Verlag
Hardcover mit Prägung und UV-Lack
Kinderbuch
160 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-7348-4040-1
Ersterscheinung: 19.01.2021

Inhalt:
Lotte, Schokos Lieblingszweibeinerin, und die anderen Zweibeiner haben sich in eine ganz schön hirnrissige Idee verrannt: Schoko und Co. sollen bei einer Märchenaufführung mitmachen, die auf dem Donnerheini-Hof stattfinden soll. Darauf hat Schoko überhaupt keine Lust, denn den Donnerheini kann die Haferhorde eigentlich überhaupt nicht leiden. Aber als er sich dann mit seinen Freunden und seiner Lieblingszweibeinerin zofft, ist er plötzlich ganz allein, denn Finchen, das Fohlen der Gräfin, soll jetzt sogar weg vom Blümchenhof. Das muss Schoko auf jeden Fall verhindern! Aber was ist jetzt mit der Märchenaufführung? Ein monstermohrrübenstarkes Abenteuer beginnt…

Meinung:
Dies ist bereits das 17. Abenteuer, das lustige und spannende Geschichten aus Sicht der Ponys Schoko, Keks und Toni erzählt. Aber auch ohne Blümchenhof-Vorkenntnisse findet man sehr schnell ins Geschehen, denn gleich zu Beginn des Buches gibt es eine hübsche Übersicht der tierischen Blümchenhof-Charaktere. Der Schreibstil der Autorin ist harmonisch, kindgerecht und monstermohrrübenstark. Die Kapitel sind übersichtlich, die Schrift ist angenehm groß und der Textfluss wird durch zahlreiche Illustrationen aufgelockert. Bis zum Schluss ist das Abenteuer spannend und lustig und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Abenteuer mit meinen liebsten Ponys vom Blümchenhof!

Fazit:
„Die Haferhorde – Märchenstund‘ hat Heu im Mund“ von Suza Kolb ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, die sowohl für Mädchen als auch Jungen ab 8 Jahren zum Selbstlesen bestens geeignet ist. Die detailreichen und farbenfrohen Illustrationen von Nina Dulleck ergänzen die Geschichte perfekt. Schoko & Co. sorgen immer wieder für einen witzigen und unterhaltsamen Lesespaß und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Magellan Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Sturmgeflüster

Sturmgeflüster
von Gabriella Engelmann

Arena Verlag
Taschenbuch
Jugendbuch
200 Seiten
Altersempfehlung: 12 – 14 Jahre
ISBN: 978-3-401-51212-9
Ersterscheinung: 11.03.2021

Meine Lieblingszitate:
„Ich schaute mich um. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Nur die Schreie der Möwen waren zu hören und ich hatte das Gefühl, am Ende der Welt zu sein.“ (S. 53)

„Ich für meinen Teil hatte um die Uhrzeit schon Mühe, meinen Namen zu buchstabieren.“ (S. 65)

Inhalt:
Die 16-jährige Tinka hat sowas von keine Lust, die Sommerferien bei ihren Großeltern auf Sylt zu verbringen. Wenn wenigstens ihre beste Freundin Jule mitgekommen wäre, aber die hat leider keine Zeit. Glücklicherweise begegnet Tinka dem Rettungsschwimmer Piet, der ihr seine Clique und den Kitesurfer Sven vorstellt. Es könnte tatsächlich der Sommer ihres Lebens werden, denn der attraktive Sonnyboy aus Kampen lässt Tinkas Herz höher schlagen. Doch die Clique und vor allem Sven scheinen ein Geheimnis mit sich zu tragen. Plötzlich häufen sich Unfälle und Tinka gerät sogar in eine lebensbedrohliche Situation…

Meinung:
An mir kommt mittlerweile kein Syltroman mehr vorbei, daher war es nur eine Frage der Zeit, dass ich dieses Buch lese. Sylt ist nicht nur die nördlichste Insel Deutschlands, sondern auch die schönste – zumindest für mich. Wenn ich also nicht gerade auf der Insel sein kann, dann versinke ich gerne in Büchern, die mir das Inselfeeling direkt nach Hause bringen. Sylt ist ein wahres Paradies und wer sich einmal in die Insel verliebt hat, möchte für immer bleiben. So geht es zumindest mir – Tinka, die Protagonistin dieses Jugendromans, ist allerdings nicht gerade begeistert, dass sie ihre Sommerferien bei ihren Großeltern verbringen soll. Tinka ist ein sympathisches Mädchen. Auch Piet fand ich ganz nett, aber man erfährt sehr wenig über ihn. Den allseits begehrten Surferboy Sven konnte ich hingegen überhaupt nicht abhaben. Zu Beginn des Buches befindet sich ein Personenregister, in dem die Charaktere kurz vorgestellt werden. So etwas finde ich immer sehr hilfreich, da man sich jederzeit einen kurzen Überblick über die einzelnen Charaktere verschaffen kann. Vor allem aber die Beschreibung der wunderschönen Insel ist der Autorin bestens gelungen. Sylt ist ein traumhaftes Fleckchen Erde und bietet somit das perfekte Setting für diesen Jugendroman. Für mich wäre „Sturmgeflüster“ fast der perfekte Sommerroman geworden, wenn die Geschichte ein anderes Ende gefunden hätte. Das Ende war mir zu unrealistisch und vor allem viel zu schnell abgefertigt. Dass die Story aber tatsächlich auch richtig spannend war und mich an das Buch gefesselt hat, hat mich selbst überrascht, denn ich bin eher von einer lockeren Strandlektüre ausgegangen. Obwohl die Geschichte recht authentisch erzählt wird, hat mich noch die Tatsache gestört, dass die sechzehnjährige Tinka aus Berlin, die mal so gar kein Faible fürs Wasser hat, mit Surfern abhängt, die schon um die 20 Jahre alt sind. Es ist gar nicht das Alter, sondern die Liebe und Leidenschaft zum Wassersport. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wenn wir surfen oder suppen gehen, dann gehen wir alle gemeinsam an den Strand. Und was sind dann die Gesprächsthemen? Natürlich Sommer, Sonne, Strand, Windverhältnisse und die Nordsee. Tinka ist liebenswert und hat ihr Herz am rechten Fleck, aber ich kann sie mir echt nicht inmitten einer Surfer-Clique vorstellen. Ziemlich weit hergeholt fand ich auch die Berufswahl des Rettungsschwimmers Piet, der eigentlich Tischler gelernt hat und sich nun zum Lomi-Lomi-Masseur umschulen lässt. Vor allem auch die Tatsache, dass er Hawaii ausschlägt, um… Nein, das erzähle ich nicht, denn dann würde ich wohl zu viel verraten. Wer also eine leichte und unterhaltsame Sommerlektüre sucht, wird sich an diesen „Kleinigkeiten“ sicherlich nicht stören, denn der federleichte Schreibstil der Autorin lässt sich hervorragend lesen. Diese sommerliche Liebesgeschichte mit spannenden Elementen ist einfach zum Träumen schön. Ich bin nun definitiv in Urlaubsstimmung und kann die kommenden Ferien kaum noch erwarten. Wenn ich dann im Sommer im Twisters sitze und mir einen Burger gönne, werde ich sicherlich an Tinka und die Clique denken.

Fazit:
Der Jugendroman „Sturmgeflüster“ von Gabriella Engelmann ist fesselnd und unterhaltsam. Jugendliche ab 12 Jahren, die der Syltliebe verfallen sind und auf der Suche nach einer guten Strandlektüre sind, werden diese sommerliche Romanze lieben. Die wundervollen Landschaftsbeschreibungen sorgen für Urlaubsfeeling und deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Arena Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} myNOTES Notizbuch A5
Be your own kind of beautiful

myNOTES Notizbuch A5
Be your own kind of beautiful

arsEdition
Hardcover
Notizbuch
192 Seiten
GTIN: 4014489126317
Ersterscheinung: 28.05.2021

Inhalt:
Dieses kleine Notizbuch bietet auf 192 Seiten sehr viel Platz zum Festhalten fabelhafter Ideen, kleiner Glücksmomente, künstlerischer Abenteuer und To-do-Listen.

Meinung:
Ob als Bullet Journal, Reisetagebuch, Terminplaner oder zum Tagebuchschreiben, dieses Notizbuch eignet sich hervorragend für kreative Köpfe. Vor allem ist es aber auch sehr praktisch und äußerst ansprechend gestaltet. Ausgestattet mit einem Lesebändchen und einer Einstecktasche für lose Zettel ist dieses schöne Notizbuch im DIN A5-Format ein super Allrounder.

Fazit:
„Be your own kind of beautiful“ ist ein wunderschönes Notizbuch im praktischen Taschenformat. Ich mag es gar nicht mehr hergeben, denn für mich ist dieses kleine Buch der perfekte Begleiter im Alltag. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an arsEdition für dieses Rezensionsexemplar.

Interview mit Jacqueline Kupey
(KiKA Redakteurin der Sendungen
KiKA LIVE und TanzAlarm)

Das Magazin KiKA LIVE wird seit 2004 ausgestrahlt. Es wird moderiert von Ben Blümel und Jess Schöne und wendet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren. Die Sendung behandelt Themen und Trends aus dem Lebensalltag des Publikums, stellt spannende Hobbys von Zuschauer*innen vor, interviewt Stars der Zielgruppe oder gibt Backstage-Einblicke in beliebte Serien oder Shows. In den Battle-Shows treten die beiden Moderierenden der Sendung gegeneinander an, u.a. im Witze-Battle, im Rückwärtssprechen oder im Wintersportfun.

Die KiKA LIVE Moderatoren Ben und Jess © KiKA/Bernd Jaworek

Das Aushängeschild des KiKA, der TanzAlarm, präsentiert sich seit 2020 in einem neuen, frischen und mitreißenden Look – mehr Musik, mehr Tanz, mehr Comedy. TanzAlarm wagt sich mit dem aktuellen Sitcom-Element „TanzTapir wohnt bei Tom“ auf neues Terrain. Frisch arrangierte TanzAlarm-Classic-Songs vergangener Staffeln und neue, mitreißende und abwechslungsreiche Songs der vier TanzAlarm-Kids Hannah, Käthe, Luna und Larissa sind ebenso am Start wie ihre alten Freunde.

TanzTapir, die TanzAlarm Kids mit ihren Freunden und Nilsen liefern sich ein mitreißendes, musikalisches Match. © KiKA/MingaMedia/Holger Kast

Leo: Die Sendung TanzAlarm ist seit dem Jahr 2004 ein Dauerbrenner beim KiKA. Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor dem Fernseher zu Volker Rosins A, E, I, O, U getanzt habe, als ich klein war. Was ich mich aber schon immer gefragt habe, wie entsteht so eine Sendung. Die Folgen sind zwar nicht sehr lang, nur knapp 10 Minuten, aber der Aufwand ist schon recht hoch. Was passiert alles, bevor eine Folge gedreht werden kann?

Jacqueline Kupey: TanzAlarm ist wirklich ein Dauerbrenner und A, E, I, O, U ist auch wirklich DER Song für TanzAlarm. Der muss auch in jede Sendung rein, falls dir das mal aufgefallen ist. Irgendwo wird der immer gespielt. Entweder am Ende oder mal irgendwo am Anfang, weil der einfach so beliebt ist. Aber wie entsteht jetzt so eine Folge? Also, wir haben ein Team hier beim KiKA, jetzt gerade sind das mein Kollege Oskar Lohaus und ich. Wir sind die Redakteure für TanzAlarm. Aber unsere externe Produktionsfirma, Minga Media, setzt um, was wir wollen. Die machen TanzAlarm auch schon sehr lange und denken sich die TanzAlarm-Geschichten gemeinsam mit uns aus. Worum soll es gehen? Oft geben wir da dann einen groben Fahrplan vor. Wir wollen z.B., dass die im TanzAlarm eine Europa-Reise machen. Das ist dann unsere Idee, Minga Media macht aus der Idee aber die Geschichten. Letztes Jahr war es dann z.B. aber sehr schwierig wegen Corona, denn wir hatten schon alle Geschichten geplant und dann kam Corona, wir konnten also nicht mehr drehen, weil es ja auch viele Statisten gibt, die vier TanzAlarm-Kids und dann hat Minga Media eine ganz neue Idee gehabt. Und zwar Comedy mit Tom Lehel und dem TanzTapir in einer WG. So entstehen dann Ideen, wir haben immer Runden, wo wir über so etwas reden und dann macht Minga Media daraus Geschichten, die wir wiederum dann lesen, um zu gucken, ob sie uns gefallen. Dann gibt‘s immer so ein hin und her. Und irgendwann steht dann die fertige Geschichte. Und natürlich die Songs! Die Songs werden von Minga Media geschrieben und wir schauen drüber. Davor machen wir natürlich auch ein paar Vorgaben, wir wollen z.B. einen Song über Freundschaft oder einen, der einfach nur Lust zum Tanzen macht. Dann kriegen wir von Minga Media die Texte und dann kommen die Layouts, d.h., dass die Songs von einer Sängerin eingesungen werden. Dann werden die Songs entweder so abgenommen oder nochmal ein bisschen verändert und wenn wir sagen „Ja, das ist der Song“, dann kommen die Kids ins Studio, singen die Songs mit ihren 4 verschiedenen Stimmen ein und daraus wird der Song dann gemixt. Die Folge muss dann aber noch gedreht werden. Wenn Kinder noch nicht 18 sind, dürfen die ja aber noch nicht so viel arbeiten, da gibt es dann meistens so zwei Wochen Produktion und da wird dann alles abgefeiert. D.h., dass alle Songs und die Geschichte gedreht werden. Das Drehen an sich geht relativ schnell, das dauert vielleicht zwei Wochen. Dann wird alles geschnitten, das kann bis zu 4 Wochen dauern oder manchmal auch länger. Anschließend werden uns die Folgen geliefert, dann gibt‘s nochmal ein hin und her, bis wirklich alle zufrieden sind. Der verantwortliche Redakteur dafür ist Dr. Matthias Huff, der sagt letztendlich „Yo“ oder „No“. Die fertige Folge kommt anschließend zu uns in die Sendeleitung und dann kann sie ausgestrahlt werden. Meistens haben wir nach dem Drehen noch ein paar Monate, aber diesmal, die Folgen, die jetzt am 12.06., also am Wochenende, starten, die sind tatsächlich erst letzte Woche fertig geworden. Das war wirklich knapp. 

Leo: Jetzt hast du eben schon erwähnt, dass sich der TanzAlarm seit 2020 in einem neuen und mitreißenden Look präsentiert – also mit viel frischem Wind, mehr Tanz, Musik und Comedy. Wie kam es dazu, dass nun ein TanzTapir bei Tom wohnt? Wieso ein Tapir? 

Jacqueline Kupey: (lacht) Die Frage ist super! Also, der TanzTapir ist noch vor meiner Zeit zum TanzAlarm gekommen, also bevor ich Redakteurin dafür wurde. Ich weiß aber, dass man eine Figur, wie ein Maskottchen, für den TanzAlarm wollte. Es wurde auch viel überlegt und es gab viele Ideen. Der TanzTapir ist es dann letzten Endes geworden. Der sollte ein bisschen Schwung in den TanzAlarm bringen und auch jüngere Kinder ansprechen, also ein jüngeres Zuschauerpublikum. Und vor allem Spaß in die ganze Sache reinbringen! 

Leo: Erst vor einigen Tagen habe ich den Goldenen Spatz interviewt oder besser gesagt, die Marie-Therese, die im Kostüm steckt. Ich war überrascht, dass tatsächlich immer dieselbe Person im Goldenen Spatz steckt. Ist das beim TanzTapir auch so?

Jacqueline Kupey: Nein, das ist nicht so. Im Kostüm des TanzTapirs sind meist Tänzerinnen, weil die da auch genau reinpassen. Es waren aber auch mal TanzAlarm-Kids von früher im Kostüm. Wir haben ja auch den TanzAlarm Club, der dann den ganzen Tag bei uns im Studio gedreht wurde. Und das Kostüm ist sehr warm und auch sehr schwer. Da waren es dann auch zwei Tänzerinnen, die sich immer abgewechselt haben. 

Leo: Mich würde interessieren, wie man die Rolle eines TanzTapirs ergattert. Dass man Tänzerinnen castet und dann die 4 talentiertesten wählt, ist logisch – aber welche Kriterien muss man als TanzTapir erfüllen?

Jacqueline Kupey: (lacht) Ein TanzTapir muss richtig Bock auf tanzen haben! Ein TanzTapir muss Lust haben, mit Freunden, in dem Fall natürlich die TanzAlarm Kids, etwas zu erleben. Und er muss tollpatschig sein. Denn der TanzTapir ist wirklich sehr tollpatschig und bringt irgendwie immer Chaos rein, was aber am Ende auch lustig ist und durch Freundschaft und Zusammenhalt aufgefangen wird. 

Leo: Die TanzAlarm-Kids sind bereits seit ein paar Jahren dabei, genau genommen seit 2017. Wie oft müssen sie aber zum Drehort kommen?

Jacqueline Kupey: Minga Media macht das so, dass sie alles vorplanen – also Drehbücher, Locations, das wird alles fertig geplant. Und dann müssen die Kids einmal kommen, um die Songs aufzunehmen, das ist klar. Dann müssen sie auch nochmal kommen, um die Tänze zu üben, das ist zwar ohne Kamera, muss aber trotzdem eingeplant werden. Das Einüben der Tänze ist ja aber wirklich auch nicht ohne! Pro Staffel sind es mindestens 8 neue Tänze, die sie lernen müssen. Und dann kommt der Dreh. Für die 8 Folgen mit den Kids waren es jetzt 4 oder 5 Tage. Der Comedy-Teil mit Tom Lehel, dem TanzTapir und Singa für die neuen Folgen, das wurde nochmal extra gedreht, da waren die Kids ja nicht dabei. Aber wie viele Tage genau, hm… Da müsste ich meinen Telefon-Joker ziehen. Warte mal kurz.

*ein Telefonat später*

Jacqueline Kupey: Das gerade eben war mein Kollege, Oskar, und wir machen das jetzt schon seit 2019. Unsere liebe Kollegin Undine Otto-Beckmann hat das vorher jahrelang gemacht, sie ist leider viel zu früh verstorben. Letztes Jahr, das war auch für uns so ein kleiner Hammer. Aber deswegen fuchsen wir uns da auch so ein bisschen rein.

So, um deine Frage von vorhin jetzt aber noch zu beantworten, rufe ich ganz schnell noch Jana an, denn Oskar wusste es tatsächlich auch nicht. Jana ist super. Jana Aengenvoort ist von Minga Media und unsere Ansprechpartnerin für TanzAlarm und sie kann dir alle Fragen beantworten! Denn sie plant und führt das alles auch durch.

*Telefon-Joker Nr. 2*

Jana Aengenvoort: Na ja, das geht eigentlich relativ schnell. Pro Trainingstag lernen die Kids 2 bis 3 Tänze.

Jacqueline Kupey: Wow, das ist wirklich sehr viel! An einem Tag lernen sie 2 bis 3 Tänze?!

Jana Aengenvoort: Ja, genau. Aber die Tänze werden dann natürlich auch bei den anderen Trainingstagen nochmal aufgefrischt. Und sie schaffen normalerweise ungefähr 3 Songs an einem einzigen Tag. Manchmal vielleicht sogar 3 bis 4 Songs. Und dann halt noch die Drehtage. Für diese Staffel waren es jetzt 5 Drehtage. Lass mich nochmal überlegen, ich glaube, die Kids haben auch 5 Trainingstage, bei denen werden die alten Tänze ja aber auch nochmal trainiert und aufgefrischt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, in dieser Staffel waren es eineinhalb bis zwei Singtage. Und ungefähr 3 Songs schaffen sie pro Tag. 

Jacqueline Kupey: Super, das ist ja Wahnsinn! Danke Jana!

Leo: Wow, das ist wirklich unglaublich. Dankeschön!

Jana Aengenvoort: Gerne. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht irgendeinen Schwachsinn erzählt.

Jacqueline Kupey: Nein, nein, keine Sorge. In meinem Kopf war es auch so, ich wollte nur sicher gehen. 

Jana Aengenvoort: Okay, alles klar.

Jacqueline Kupey: Bis dann Jana!

Leo: Tschüss!

Jana Aengenvoort: Dann viel Spaß euch noch beim Interview, tschüss!

Jacqueline Kupey: Du merkst, Leo, es ist einfach toll, mit Minga Media zu arbeiten! Einfach tolle Mitarbeiter. Also, fassen wir nochmal zusammen. Die TanzAlarm-Kids sind wahnsinnig talentiert und sie schaffen es an einem Tag, 2 bis 3 Tänze einzustudieren, die dann zwar nochmal aufgefrischt werden. Und dann singen sie an einem Tag 3 bis 4 Songs ein und ich würde sagen, das ist ein ganz schönes Pensum. Aber unsere Kids sind ja auch schon 17 und 16, die jüngste ist, glaube ich, noch 15. Von daher geht das ja. Und die machen das ja aber auch schon ein paar Jahre. Ich bin auch wirklich stolz, dass wir unsere TanzAlarm-Kids gefunden haben, die machen das richtig gut.

Leo: Und was magst du mehr? TanzAlarm oder KiKA LIVE?

Jacqueline Kupey: Oh mein Gott! Wie gemein! Die beiden Formate sind so unterschiedlich, dass ich die Frage so nicht beantworten kann. TanzAlarm mache ich einfach richtig gerne, weil das so ein Format ist, wo man total Bock hat, mitzutanzen. Das ist auch einfach mal zum Abschalten. Du lernst jetzt zwar nicht groß was, aber du kannst einfach abschalten. Mal mittanzen, mitsingen und auch vielleicht ein bisschen lachen. Und deswegen mag ich TanzAlarm so, weil ich aber auch persönlich sehr gerne tanze. Und KiKA LIVE – wir sind ja ein Trendmagazin, wir gehen mit der Zeit und versuchen, für die älteren Kinder Themen zu finden. Welche Stars sind gerade in, welche Trends gibt es. In den Trendchecks bzw. Trendchats während der Corona-Zeit fragen wir ja auch direkt die Kinder und Jugendlichen, was so angesagt ist, was sie gut oder schlecht finden, das sind dann unsere Tops oder Flops. Das Arbeiten mit Ben und Jess macht auch riesig Spaß, weil die so ein tolles, eingespieltes Team und auch total natürlich und lustig vor der Kamera sind, weil sie eben wirklich beste Freunde sind. Deswegen macht das Arbeiten immer Spaß und ich mag beides unglaublich gerne. Bei KiKA LIVE kann ich auch selber als Autorin arbeiten und alles umsetzen, aber bei TanzAlarm sind es halt einfach die Songs, die Tänze, die Kids und das Zusammenarbeiten mit Minga Media, was ich auch nicht missen möchte. Ich mag beides wirklich sehr.

Leo: Wurden Ben und Jess nur zufällig für das Format ausgewählt oder wurden sie aktiv gecastet und es wurde nach Moderatoren für KiKA LIVE gesucht?

Jacqueline Kupey: Die wurden aktiv gecastet. Und Ben ist ja auch nochmal ein bisschen länger dabei als Jess, das ist jetzt 12 Jahre her. Das war aber ein richtiges Casting. Und sie wurde unter allen anderen Bewerberinnen ausgewählt und ich muss sagen, das war auch ein Glücksgriff, weil Ben und Jess sich eben so gut verstehen. Das trägt meiner Meinung aber auch die Sendung und macht sie so besonders.

Leo: Ben und Jess sind schon seit Jahren ein sehr beliebtes KiKA-Moderatoren-Team. Mir gefallen vor allem die Battles. Aber es gab ja nun schon wirklich sehr viele Folgen. Woher nehmt ihr die ganzen Ideen für die Sendung? Gibt es irgendwas, das dich total inspiriert, wenn du mal keine Ahnung für ein Thema für die Sendung hast?

Jacqueline Kupey: Gar keine Ideen gibt‘s nicht. Du musst dir vorstellen, wir sind ein recht großes KiKA LIVE-Team und wir haben jede Woche eine Themenplanung. Wir kriegen ja auch Vorschläge zugeschickt, das kann von Zuschauern sein, das kann aber auch von Agenturen sein, die uns Vorschläge machen, indem sie uns z.B. neue Künstler oder Künstlerinnen schreiben, neue Songs oder fragen „Wollt ihr nicht mal eine Sendung mit dem oder der machen?“. Wir selber haben aber auch viele Autoren und Kollegen, die diese Sendung und die vielen Folgen von KiKA LIVE überhaupt erst möglich machen. Wir haben eine Schlagzeit von 5 Folgen in der Woche, die natürlich nicht immer alle neu sind, denn wir senden auch Wiederholungen, aber trotzdem haben wir ein enormes Pensum an neuen Folgen. Unsere Autorinnen und Autoren setzen diese um und auch die schicken immer wieder Ideen. Wir haben wirklich einen riesigen Pool an Ideen, die wir in der Themenplanung besprechen. Ich nehme mal jetzt das Beispiel „Praktikum“. Ben und Jess machen ein Praktikum, z.B. in einem Tierheim. Dann sitzen wir einfach in dieser Runde und überlegen, was ein spannendes Praktikum sein könnte. Beispielsweise haben wir dann auch mal ein Praktikum im Freizeitpark gemacht. Und dann machen wir einen Vergleich. Jess macht z.B. das Praktikum im Freizeitpark, Ben das Praktikum im Tierheim. Oder andersrum. So entstehen aber Ideen. Dass wir gar keine Ideen haben, das ist wirklich noch nicht vorgekommen. Wir haben ja auch immer unseren Trendchat, das sind so Sachen, die wir regelmäßig machen. Und Hobbys, da Kinder uns ja auch ihre Hobbys schicken können. In der Themenplanung besprechen wir dann, was alles an Zuschriften reingekommen ist. Dann recherchieren wir, rufen davor natürlich erstmal die Eltern von dem Kind an und wenn wir die Erlaubnis haben, sprechen wir mit dem Kind und erfahren etwas von ihr oder ihm. Dann merken wir auch, ob das vor der Kamera wirkt, damit das Kind nachher nicht schlecht dargestellt wird, denn wir gucken schon, dass wir die Kinder vor der Kamera gut aussehen lassen. Anschließend suchen wir uns das aus. Wir hatten z.B. das Hobby Kanupolo. Da ist Ben dann sogar mit dem Kanu umgekippt und das war ganz schön uiuiui. Aber Ben und Jess probieren die Sachen eben mit aus, was auch wieder spannend ist, und da kann so etwas eben passieren. Was wir sehr gerne machen, sind Battles, wie auch die Sendung, die jetzt beim Goldenen Spatz nominiert ist. Das ist ja auch ein Battle: „KiKA LIVE: Jess vs. Ben – Wer bietet mehr?“ Da fallen uns auch immer so viele Ideen ein! Wir sagen z.B., dass wir ein neues Sommerbattle wollen. Entweder mit noch anderen KiKA-Gesichtern oder nur mit Ben und Jess. Anschließend müssen wir uns natürlich die Spiele überlegen. Da wird dann ein Team gebildet, vielleicht aus zwei Leuten. Das ist meist auch schon die Autorin oder der Autor mit noch jemand anderem. Die überlegen sich dann die Spiele. Und dann sprechen wir nochmal darüber und sagen „yes“ oder eben „nein“ (lacht) und so entwickelt sich so eine Folge. 

Leo: Wie viele kreative Köpfe arbeiten im Hintergrund von dem Format KiKA LIVE? Man sieht ja immer nur Ben und Jess, aber es gibt ja noch viele mehr, die an der Sendung mitarbeiten. 

Jacqueline Kupey: Also im KiKA LIVE, da haben wir unsere Formatleitung, Miriam, die auch in allen Themenplanungen voll drinnen steckt und immer weiß, was bei KiKA LIVE los ist. Dann haben wir unsere Planung, Stefanie, ohne die geht gar nichts! Sie hat alles im Blick und von allem eine Ahnung. Sie weiß genau, was wann wo läuft, wann Ben und Jess Zeit haben… Dann haben wir unsere Onlinerin Olivia, Tina, Lea, Marko und ich. Also 6. Dann haben wir noch drei Studentinnen, das ist unser Team. Also wenn alle da wären, was zwar nicht immer der Fall ist, aber dann wären wir 10 Leute, die für KiKA LIVE das Gehirn anschalten und überlegen, was wir machen können. 

Leo: Wie funktioniert der Dreh, wenn ihr Schulklassen besucht bzw. vor Corona besucht habt? Besucht das Team an einem Tag mehrere Schulklassen? 

Jacqueline Kupey: Nein, wir besuchen nur eine Schule an einem Drehtag. Die Schulen können sich ja tatsächlich auch bei uns bewerben unter www.kikalive.de und wenn sich da mal nicht so viele Schulen bewerben, dann gehen wir auch selber auf die Suche, schreiben Schulen an und fragen, wer von denen Bock hat, mitzumachen. Dann muss man auch beachten, wann der Unterricht beginnt und wann die Pause haben. Die Autorin geht mit dem Kamerateam, der Ton ist auch noch dabei, und Ben oder Jess zum Dreh und dann haben die bestimmt 4 Stunden Zeit mit der Klasse und drehen dann für den Trendcheck, wenn sie vor Ort sind. Das ist dann aber wirklich nur die eine Klasse am Tag. Du musst dir vorstellen, dass Ben und Jess ziemlich viel reisen müssen, weil sie eben auch so viele Folgen drehen. Da muss man teilweise halt auch gucken, weil die beiden am selben Tag schon am nächsten Ort für den nächsten Tag, für den nächsten Dreh, sein müssen. Du musst dabei beachten, dass sie noch dort hinkommen und auch noch ein bisschen Pause, ein bisschen Zeit für sich, haben. Die beiden haben wirklich ein ganz schönes Pensum. 

Leo: Wie macht ihr das überhaupt mit den Drehtagen? Von einer Redakteurin vom Baumhaus weiß ich, dass es einmal im Monat einen Drehtag gibt, an dem um die 30 Folgen aufgenommen werden. Ist das bei KiKA LIVE ähnlich? Gibt es auch ein, zwei Drehtage, an dem dann alle Folgen für den folgenden Monat aufgenommen werden?

Jacqueline Kupey: Also das ist bei uns ganz anders. Denn KiKA LIVE ist nicht im Studio. KiKA LIVE ist draußen und dabei gehen wir dorthin, wo was los ist. Wir wollen den Kindern zeigen, was gerade im Trend ist, was sie sich anhören können, was für Filme gerade gut sind. Also ganz verschiedene Sachen. Deswegen müssen Ben und Jess eben flexibel sein und auch unsere Kamerateams und Autoren und Autorinnen, weil wir überall hingehen. Darum können wir nicht mehrere Folgen vordrehen. Wir können nicht zwei Tage z.B. für die nächsten zwei Wochen vordrehen. Das funktioniert bei uns nicht. Wir müssen an einem Tag eine Folge drehen. Am nächsten Tag wird irgendwo, ganz wo anders, schon die nächste Folge gedreht. Oder Jess dreht z.B. gerade einen Trendcheck und am selben Tag dreht Ben z.B. in Berlin was zu neuen Trends aus dem Netz. Wir können das also gar nicht richtig vorproduzieren. Das einzige, was wir so ein bisschen vorproduzieren, sind KiKA LIVE Allstars. Eigentlich steht jede KiKA LIVE-Folge für sich, aber manchmal hat man so eine Reihe, das ist bei uns KiKA LIVE Allstars oder die KiKA LIVE Home WM. Das sind einfach mehrere Folgen, die zusammengehören. Wenn wir sowas machen, dann drehen wir mindestens zwei Tage für diese vier Folgen. Aber sonst ist eben jede Folge für sich. Und das ist dann ziemlich viel. 

Leo: Das war‘s dann auch schon mit meinen Fragen. Danke für das Interview.

Jacqueline Kupey: Das war‘s schon? Oh Gott, ich habe bestimmt nur Quatsch erzählt!

Leo: Nein, gar nicht. Ich fand’s sehr spannend und interessant, einmal einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten! Dankeschön! ☺️