{Rezension} Europa
Länder, Menschen, Hintergründe

Europa
Länder, Menschen, Hintergründe
von Dela Kienle
mit Bildern von Mieke Scheier

Carlsen Verlag
Broschiert mit Klappen
Sachbuch / Wissensbuch für Kinder
48  Seiten
Altersempfehlung: 8 – 12 Jahre
ISBN: 978-3-551-25078-0
Ersterscheinung: 18.03.2021

Inhalt:
In diesem kleinen und recht dünnen Buch wird kompakt, aber dennoch informativ alles zum Thema „Europa“ erklärt. Neben den einzelnen Ländern der EU gibt es auch Einblicke in die Geschichte, Kultur, Politik und vielem mehr.

Meinung:
Mit kurzen und kindgerecht formulierten Texten erhalten Kinder ab 8 Jahren Einblicke in unser buntes und außergewöhnliches Europa. Unser Kontinent ist faszinierend, aber dennoch manchmal auch ganz schön kompliziert. Deshalb finde ich dieses kompakte Allgemeinwissen einfach toll. In der vorderen Klappe ist eine Europakarte abgebildet, aus der man ganz leicht erkennen kann, welche Länder zur EU gehören und welche nicht. In der hinteren Klappe befindet sich ein kleines Quiz, das eigentlich ziemlich einfach zu lösen ist, wenn man sich das Buch genau durchgelesen hat. Was mir persönlich leider nicht gefallen hat, sind die Bilder – das ist aber Geschmackssache und hat mit den super recherchierten Fakten und Informationen ja eigentlich auch nichts zu tun.

Fazit:
Mit „Europa – Länder, Menschen, Hintergründe“ von Dela Kienle lernen Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren, wie faszinierend, vielfältig und interessant unser Kontinent ist. Mithilfe leicht verständlicher Texte werden in diesem Büchlein zahlreiche Informationen vereint. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Conni und der geheime Brief

Conni und der geheime Brief
aus der Reihe „Lesespaß mit Conni“
von Julia Boehme
mit Bildern von Herdis Albrecht und Tilman Seelenmeyer

Carlsen Verlag
Hardcover
Kinderbuch
80  Seiten
Altersempfehlung: 6 -8 Jahre
ISBN: 978-3-551-18960-8
Ersterscheinung: 29.04.2021

Inhalt:
Conni und Paul bekommen nie Post, obwohl sie so gerne mal einen Brief bekommen möchten. Deshalb schicken beide jeweils eine Flaschenpost auf die Reise. Doch wenige Tage später entdeckt Conni Pauls Flaschenpost – allerdings komplett mit Wasser vollgelaufen und nicht mehr lesbar. Darum sagt sie ihrem Cousin Michi, dass er so tun soll, als ob er die Flaschenpost gefunden hätte. Doch wird Paul merken, dass Conni dahinter steckt?

Meinung:
Die Geschichte, in der es diesmal um Conni, ihren besten Freund Paul und um ihren Cousin Michi aus Berlin geht, enthält ein modernes Text-Bild-Konzept und leichte Sätze, sodass Kinder ab 6 Jahren das Buch problemlos alleine lesen können. Durch den hohen Bildanteil, die altersgerechte Wissensvermittlung und die Geschichte, die die Neugier der Leser weckt und die Leselust fördert, werden Kinder motiviert, die spannende Geschichte rund um das Thema Freundschaft auch selber zu lesen. Vor allem die Illustrationen und Bilder von Herdis Albrecht und Tilman Seelenmeyer sind ein Traum, denn sie sind nicht nur detailreich und farbenfroh, sie ergänzen die Geschichte auch perfekt.

Fazit:
„Conni und der geheime Brief“ von Julia Boehme ist ein ganz großer Lesespaß für alle Conni-Fans. Dieses Abenteuer rund um Conni und ihren besten Freund Paul, in dem es vor allem um Freundschaft geht, ist eine mitreißende Geschichte, die in sich abgeschlossen ist. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Conni und das neue Baby (Neuausgabe)

Conni und das neue Baby (Neuausgabe)
aus der Reihe „Meine Freundin Conni“
von Liane Schneider
mit Illustrationen von Janina Görrissen

Carlsen Verlag
Hardcover
Bilderbuch
32  Seiten
Altersempfehlung: 3 – 5 Jahre
ISBN: 978-3-551-51160-7
Ersterscheinung: 18.03.2021

Inhalt:
Conni bekommt bald ein kleines Geschwisterchen, denn ihre Mama ist schwanger. Doch was bedeutet das überhaupt, dass da ein Baby in Mamas Bauch heranwächst? Was ist vor der Geburt alles zu erledigen und wieso dauert das überhaupt so lange? Bekommt Conni eine Schwester oder einen Bruder? Werden Mama und Papa überhaupt noch Zeit für Conni haben, wenn das Baby da ist?

Meinung:
Mit Conni bin ich aufgewachsen und mit ihr habe ich die Welt entdeckt. An die neuen Illustrationen muss ich mich tatsächlich erst noch gewöhnen, auch wenn ich sie ziemlich süß finde. Die „alte“ Conni hat mein Herz im Sturm erobert, da kommt die „neue“ Conni einfach noch nicht ganz ran. Nichtsdestotrotz sind die Illustrationen detailreich und farbenfroh. Der Schreibstil ist wie immer kindgerecht und leicht verständlich. Für alle Familien, die gerade Familienzuwachs erwarten, ist dieses Buch ideal, denn so können sie den großen Geschwistern in spe das Buch vorlesen und die Kinder können sich in die neue Rolle hineinversetzen und mit Conni mitfühlen. Zudem gibt es hinten im Buch noch ein Conni-Poster und Infos zur Entwicklung des Babys im Bauch der Mutter. Ein tolles Bilderbuch, das kleinen Kindern zeigt, was es bedeutet, große Schwester oder großer Bruder zu werden.

Fazit:
„Conni und das neue Baby“ von Liane Schneider ist eine liebevolle Bilderbuchgeschichte für große Geschwister ab 3 Jahren. Vor allem die wunderschönen Illustrationen von Janina Görrissen ergänzen die Geschichte perfekt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Das tiefe Blau der Worte

Das tiefe Blau der Worte
von Cath Crowley

Carlsen Verlag
Taschenbuch
Jugendbuch
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Originaltitel: Words in Deep Blue
ISBN: 978-3-551-31949-4
Ersterscheinung: 03.12.2020

Worte sind wichtig, sie sind nicht sinnlos. Wenn sie einfach nur Worte wären, würden die Leute sich nicht ihretwegen verlieben, ihretwegen glücklich oder unglücklich sein.

Inhalt:
Bis vor drei Jahren waren Rachel und Henry die besten Freunde. Als Rachel mit ihrer Familie wegzog, hinterließ sie Henry einen Liebesbrief. Sie versteckte diesen in Henrys Lieblingsbuch in der Buchhandlung seiner Familie, in der Hoffnung, dass er ihn findet und dann zu ihr kommt – doch er hat nie geantwortet. Für Rachel ein Grund, sich ein Leben ohne Henry aufzubauen. Bis sie eines Tages zurückkehrt und wieder mit Henry in der Buchhandlung arbeitet…

Meinung:
Buchhandlungen ziehen mich magisch an, vor allem die kleinen romantischen. Also ist es kaum verwunderlich, dass mich dieses Buch direkt angesprochen hat, denn das Setting befindet sich in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Cath Crowleys Schreibstil ist so wundervoll, so authentisch, dass ich das Gefühl hatte, selbst in der Buchhandlung zu stehen. Obwohl die Thematik teilweise echt drückend und traurig ist, empfand ich die Atmosphäre dennoch als sehr angenehm. Die Geschichte rund um Rachel und Henry ging mir so nah – ja, die beiden Protagonisten haben sich umgehend in mein Herz geschlichen. Diese Geschichte lebt nicht von Dramen oder sich aufbauenden Spannungsmomenten, sondern von der Tiefe der Emotionen. Dieser besondere Liebesroman über die Welt der Bücher ist eine nicht allzu spannende Geschichte, aber eine gefühlvolle Geschichte mit Themen wie Liebe und Freundschaft, Trauer und Verlust. Aber auch der innere Zwiespalt junger Menschen, die hin- und hergerissen werden zwischen den eigenen Wünschen und Vorstellungen und dem, was andere von ihnen erwarten, spielt eine große Rolle. Ich liebe Bücher, die es schaffen, mich emotional abzuholen. Es ist unfassbar berührend zu beobachten, wie Rachel Stück für Stück und immer mehr zu ihrem neuen Ich findet und wie die Leere in ihrem Herzen sich langsam füllt. Und Henry? Den herzensguten Henry hätte ich am liebsten einfach nur gerne einmal in den Arm genommen, um ihn nur ein einziges Mal ganz fest zu drücken. Dieses Buch gibt dem Leser so unglaublich viel.

Fazit:
„Das tiefe Blau der Worte“ von Cath Crowley ist ein wundervoller und gefühlvoller Jugendroman für Leser ab 14 Jahren. Die Geschichte punktet mit einem traumhaften Setting, tiefgründigen Charakteren und der Liebe zum geschriebenen Wort. Wer auf der Suche nach Liebe ist, wird diese zwischen den Zeilen finden. Von mir gibt es die absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Wiedersehen mit Lucky

Wiedersehen mit Lucky
von Jenn Bennett

Carlsen Verlag
Broschiert mit Klappe
Jugendbuch
272 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Originaltitel: Chasing Lucky
ISBN: 978-3-551-58437-3
Ersterscheinung: 18.03.2021

Meine Lieblingszitate:
„Dann folge deinen Träumen. Ganz oder gar nicht. Das meine ich ernst. Kein Witz. Auch kein schlechter.“ (S. 115)

„Bei Sonnenuntergang werfen selbst kleine Bäume große Schatten.“ (S. 140)

„Im Fernsehen sieht man auch Schweine surfen. Deswegen ist das noch lange nicht Realität.“ (S. 140)

„Vielleicht sind wir zusammen magisch.“ (S. 231)

„Mein bester Freund. Mein Liebster. Der eine Mensch auf der Welt, mit dem ich reden kann, ohne ein einziges Wort zu sagen.“ (S. 374)

„Und manchmal sind Orte, die wir für Pforten zur Hölle halten, bloß Dinge, vor denen wir uns fürchten.“ (S. 376)

„…aber ihr wisst ja, was eine weise Frau mal zu mir gesagt hat: Wäre es einfach könnte es jeder Kasper.“ (S. 379)

Inhalt:
Nach fünf Jahren und zahlreichen Umzügen kehrt die siebzehnjährige Josie mit ihrer Mutter zurück nach Beauty. Wissend, dass es ihre Mutter nicht lange einem Ort aushält, hat Josie mittlerweile ihre eigenen Ziele und Pläne. Während ihre Mutter in Abwesenheit ihrer Grandma Diedre die Leitung der familiären Buchhandlung übernimmt, will Josie ihren Schulabschluss machen, um dann zu ihrem Vater, einem bekannten Fotografen, nach Los Angeles zu ziehen. Doch dann steht Lucky plötzlich vor ihr…

Meinung:
Immer wieder begegnete mir das Buch „Unter dem Zelt der Sterne“, eine romantische Komödie über den Neuanfang in Sachen Liebe für junge Leser ab 14 Jahren. Einige Bloggerkollegen schwärmten in den höchsten Tönen von diesem Werk und dem Schreibstil der Autorin Jenn Bennett, andere wiederum haben mir davon abgeraten und das Buch als „Zeitverschwendung“ betitelt. In dieser Hinsicht mache ich mir gerne selbst ein Bild, deshalb werde ich eines Tages auch dieses Buch lesen, aber zuerst war nun das neue Buch dran, das rein optisch gesehen, schon recht nett wirkt – also nichts Spektakuläres, aber dennoch hübsch anzuschauen. Den Klappentext fand ich interessant und ich habe mich wirklich auf ein paar romantische und atmosphärische Lesestunden gefreut, doch so sehr ich es auch wollte, die ersten Seiten waren eine Qual. Ich kam erst nach Ewigkeiten in die eigentliche Geschichte rein. Die Kapitel beginnen immer mit einer Beschreibung eines Schildes. Eine sehr originelle Idee. Ich selbst bin in meiner Freizeit oft mit meiner Kamera unterwegs und mache mich auf die Suche nach geeigneten Fotomotiven. Dabei habe ich auch schon oft feststellen müssen: „Im Gegensatz zu Menschen rühren sich Schilder nicht von der Stelle. Sie warten darauf – vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche -, dass man sie fotografiert.“ Schade, dass ich als Leserin Josies künstlerische Seite nicht sehen konnte. In Bildern sieht man die Seele eines Fotografen, man kann tief hineinblicken und sehr viel über den Menschen hinter der Linse erfahren. Das fehlte mir. Wo ist denn der eigentliche Sinn dieser Kapitelüberschriften, wenn wir Josies Fotos dieser Schilder nicht sehen können? Schade! Das Setting hingegen konnte ich mir auch ohne Bilder sehr gut vorstellen. Während des Lesens fühlte es sich an, als wäre ich selbst im Sommerurlaub im kleinen Küstenstädtchen Beauty. Die Geschichte beginnt mit dem Umzug und somit der Rückkehr nach Beauty. Weshalb Josies Mutter vor fünf Jahren fluchtartig die Stadt verlassen hat, bleibt vorerst ein großes Geheimnis. Josie wirkt recht sympathisch, doch ich persönlich wurde nicht warm mit ihr. Auf der einen Seite ist sie ziemlich naiv und unreif, dann wiederum äußerst schlagfertig, was zu sehr unterhaltsamen Dialogen mit Lucky führt. Josie hat bei all den Umzügen und Geheimnissen ihrer Mutter nie das Bedürfnis gehabt, Fragen zu stellen. Sie hat sich auch nie jemandem anvertraut. „Bei einem Umzug bleibe ich normalerweise für mich und schließe nur mit wenigen Freundschaft. Menschen sind nicht austauschbar. Es tut weh, wenn man jemanden ins Herz schließt und ihn wenige Monate später wieder verlassen muss – meine Mutter scheint das allerdings nicht zu verstehen.“ Also irgendwie nachvollziehbar, dass Josie so ist, wie sie ist. Ihre Mutter, die „Immer-auf-der-Piste-Winona“, war ihr nie eine richtige Mutter. So etwas wie Familie hat Josie, kennt sie aber nicht. Also ist es auch nicht verwunderlich, dass Josie niemanden in ihre Pläne einweihen will. Zuerst auch Lucky nicht, doch ihr bester Freund aus Kindertagen kennt Josie nur allzu gut und reimt sich eins und eins zusammen. Obwohl Lucky einen düsteren Charme versprüht und eher abweisend ist, mochte ich ihn auf Anhieb. Dieser Lucky 2.0, der Mr Gar-nicht-so-ein-Bad-Boy, liebt Bücher, er hat einen wahnsinnig guten Sinn für Humor und sieht trotz Narben richtig gut aus. Ich sage es mal mit Josies Worten: „In seinen Augen erkenne ich Jahre der Einsamkeit, die Wut und Bitterkeit, die Narben, die das Feuer  hinterlassen haben, und jedes Gerücht in der Stadt. Ich sehe alles. Das Gute, das Schlechte, das Einsame.“ Hat man einmal den Ruf als Bad Boy weg, wird man diesen nicht so schnell los. Lucky selbst scheint das allerdings überhaupt nicht zu stören – auch ein Weg, um sich hinter einer schützenden Mauer zu verstecken. Doch lernt man ihn näher kennen, findet man ziemlich schnell den weichen Kern hinter der harten Schale. Dass Josie sich also zu ihrem ehemals besten Freund aus Kindertagen sehr rasch hingezogen fühlt, obwohl ihr alle raten, dass sie sich lieber von ihm fernhalten soll, kann ich sehr gut nachvollziehen. Dass die Autorin natürlich noch einige Wendungen und Missverständnisse einfließen lässt, damit es bis zum Schluss spannend bleibt, war zu erwarten. An einigen Stellen finde ich die Geschichte dann aber etwas zu überzogen. Authentisch ist diese Lovestory irgendwie nicht. Dennoch haben mich Themen wie die erste Liebe und das Erwachsenwerden, Selbstfindung und Zukunftsängste, aber auch das Verzeihen und das Einreißen von schützenden Mauern bestens unterhalten. Vor allem aber waren die zahlreichen tiefgründigen Momente mein Highlight, denn „Wir können bloß aufwachen. Besser sein. Zugeben, wenn wir uns geirrt haben, versuchen, unsere Fehler in Ordnung zu bringen, und so viele unsichtbare Wände einreißen wie möglich.“

Fazit:
„Wiedersehen mit Lucky“ von Jenn Bennett ist ein romantischer Jugendroman für junge Leserinnen, die gerne Second-Chance-Lovestorys lesen. Die Geschichte hat ihre Höhen und Tiefen und punktet mit einem traumhaften Setting, herzerwärmenden Gefühlen und witzigen Dialogen. Wer auf der Suche nach einem guten Buch für zwischendurch ist, wird mit dieser Sommerromanze bestens unterhalten. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.