{Rezension} Siebenmeter für die Liebe
(Spielen, aber nicht küssen!)

Siebenmeter für die Liebe
(Spielen, aber nicht küssen!)
von Dora Heldt
gelesen von Josefine Preuß

GOYA libre aus dem Hause JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH
mp3-CD
Lesung
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-8337-4491-4
Ersterscheinung: 18.05.2022

Keine Fouls in der Liebe

Inhalt:
Paula ist entsetzt, fassunglos und mega sauer! Nur weil ihr Vater nun Karriere machen will, muss die ganze Familie nach Hamburg ziehen – und darauf hat sie mal so gar keinen Bock! Das lässt sie ihre Eltern auch nur allzu gerne wissen und auch spüren. Um aber in den Herbstferien zu einem zehntägigen Handball-Camp nach Malente fahren zu dürfen, geht sie mit ihren Eltern einen Deal ein: Paula wird die nächsten Wochen über lieb und nett sein, nicht ständig an allem und an jedem in Hamburg rummäkeln und sie wird auch in der neuen Schule ihren Mitschülern eine Chance geben. Freundinnen hat sie eigentlich noch in Mackelstedt und einen Verein hatte sie dort auch, deshalb kommt ein neuer Handballverein in Hamburg gar nicht in Frage. Als sich Paulas Lieblingshandballer allerdings als ihr neuer Sportlehrer entpuppt, kann sie sich doch noch für die Handball-AG begeistern. Allmählich merkt sie, dass doch nicht alles und vor allem auch nicht jeder in Hamburg doof ist…

Meinung:
„Siebenmeter für die Liebe“ von Dora Heldt ist jetzt als aktualisierte Neuausgabe im neuen Gewand erschienen. Die Geschichte über Handball und die erste große Liebe wird frech und schwungvoll von Josefine Preuß gesprochen, die eine äußerst angenehme Stimme hat. Sie liest sehr deutlich, vor allem aber auch sehr lebendig. Die Geschichte ist witzig und jugendlich frisch, sehr authentisch und daher nah dran am Leben eines Teenagers. Leider finde ich die Altersangaben aber nicht sonderlich gut gewählt, denn die Protagonistin Paula und ihre Klassenkameraden und Freundinnen sind alle 12 Jahre alt, verhalten sich aber, als wären sie bereits 14 oder 15. Ich bin ja selbst im Frühjahr 13 Jahre alt geworden und denke, dass ich daher schon recht gut mitreden kann, was das Teenagerleben angeht. Komisch, dass Erwachsenen so etwas nie auffällt. Man hört zwar ständig Sprüche, dass man sich Zeit lassen soll mit der Liebe und allem, was da noch so dazugehört, und dann das… Ich bin nicht sonderlich prüde oder spießig, aber dass irgendwie alle zwölfjährigen Mädchen in diesem Buch in einer Beziehung mit älteren Jungs stecken, finde ich schon etwas seltsam und fern von jeglicher Realität. Ansonsten fand ich die Story klasse, denn sie ist amüsant, fröhlich und locker und zwischendrin sogar spannend. Schön fand ich übrigens, dass aus einem „wilden Hühnerhaufen“ am Ende eine richtige Mannschaft wurde. Wir lernen, dass in jedem von uns Talente schlummern, die entdeckt werden wollen, und dass auch unsportliche Personen wie beispielsweise Frieda eine große Bereicherung für ein Team sein können.

Fazit:
„Siebenmeter für die Liebe“ von Dora Heldt ist eine humorvolle Geschichte über Teenagerfreundschaften und die erste Liebe für Jugendliche ab 12 Jahren. Gelesen wird dieses Hörbuch von Josephine Preuß, deren Stimme jung und daher sehr authentisch klingt, sodass ich mir die zwölfjährige Paula bildlich vorstellen konnte. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die dtv Verlagsgesellschaft für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Eliza Moore
Flüsternde Schatten (Bd. 1)

Eliza Moore
Flüsternde Schatten (Bd. 1)
von Valentina Fast

One Verlag
Hardcover
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0143-3
Ersterscheinung: 25.03.2022

Inhalt:
Die achtzehnjährige Eliza Moore will mit der Liga, die in Dublin das letzte Tor zur Seelenwelt bewacht, nichts mehr zu tun haben. Doch als sich die Geschehnisse überschlagen, wird sie zur Hüterin dieses Tors. Ihr zur Seite steht ihr Seelenverwandter Conor…

Meinung:
Von Valentina Fast habe ich zuvor eigentlich nur die „Secret Academy“-Reihe, eine spannende und hochemotionale Agentengeschichte, gelesen, sodass ich nun gespannt auf den Auftakt dieser neuen Urban-Fantasy-Dilogie war. Das Cover wirkt relativ schlicht und dennoch edel, die kleinen, versteckten Details sind wunderschön und passen farblich sehr gut zum Setting im irischen Dublin. Auch der Schreibstil der Autorin ist leicht und jugendlich, sodass man angenehm von einer Seite zur nächsten gleitet. Während man über die magische Welt nur sehr wenig erfährt, nimmt Elizas Liebesgeschichte sehr viel Raum ein. Nicht dass ich was gegen große Gefühle hätte, aber etwas mehr Handlung habe ich eigentlich schon erwartet. Vor allem hat mich auch ein klein wenig gestört, dass eigentlich kein einziger Handlungsstrang abgeschlossen wurde. Viele Fragen bleiben unbeantwortet und ich kann nur hoffen, dass die Fortsetzung das Potenzial der Geschichte ausschöpft.

Fazit:
„Flüsternde Schatten“ ist der Auftakt der „Eliza Moore“-Dilogie von Valentina Fast und ein magischer Einstieg in eine fantasiereiche Welt. Obwohl die Story vielversprechend klingt, zieht sich die ganze Geschichte viel zu sehr in die Länge und endet mit einem für mich ziemlich enttäuschenden Cliffhanger. Das Buch ist spannend, romantisch und für Jugendliche ab 14 Jahren bestens geeignet. Von mir gibt es allerdings nur lieb gemeinte 3,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Future Fairy Tales
Geschichten aus einer anderen Welt

Future Fairy Tales
Geschichten aus einer anderen Welt
von Holly-Jane Rahlens
illustriert von 10 Illustratorinnen der Zukunft
übersetzt von Christiane Steen

rotfuchs (Rowohlt Taschenbuch Verlag)
Hardcover
Jugendbuch
272 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-499-00635-7
Ersterscheinung: 08.03.2022

Inhalt:
Aschenputtel, Schneewittchen, Rapunzel & Co sind im Jahre 2440 keine hilflosen Frauen mehr, die darauf warten von einem Prinzen erlöst zu werden. Ganz im Gegenteil! In diesem besonderen Märchenbuch werden zehn Märchen der Gebrüder Grimm in die Zukunft verlegt und neu interpretiert.

Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich im Grunde etwas ganz anderes erwartet habe. Wenn ich vorab richtig darüber nachgedacht hätte, dann hätte es der Titel eigentlich schon verraten müssen. Aber mir war dennoch nicht ganz bewusst, dass es sich bei den zehn Geschichten um futuristische Neuinterpretationen altbekannter Märchen handelt. Ich bin ein Fan von Märchen und habe mich dementsprechend etwas verleiten lassen… Das Cover ist wundervoll gestaltet und durch die Folienprägung des Titels erscheint das Buch sehr edel. Rein optisch gesehen ist dieses Märchenbuch also ein wahrer Hingucker. Inhaltlich konnte ich mich aber kaum für die fantasievolle Adaption begeistern. Ich mag einfach keine Zukunftsszenarien, weil ich gerne im Hier und Jetzt lebe. Außerdem mag ich die alten Märchen der Gebrüder Grimm – und zwar so wie sie sind. Ich muss aber zugeben, dass dieses futuristische Märchenbuch dennoch sehr gut umgesetzt wurde. Unterschiedlichste Erzählweisen, vom Tagebucheintrag über Kurzgeschichte, Drehbuch oder Gedicht bis hin zum Blogeintrag zeigen den Ideenreichtum der Autorin. Aber ob das Buch tatsächlich für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet ist, das bezweifle ich doch stark. Es fällt mir daher recht schwer, dieses Buch objektiv und fair zu bewerten, denn eigentlich gibt es von „fachlicher“ Seite aus kaum was zu bemängeln. Es ist eher eine Frage des Geschmacks. Aus persönlicher Sicht würde ich wahrscheinlich nur ein oder zwei Sternchen vergeben, aus der Sicht einer Buchbloggerin werden es dann aber doch ein paar Sternchen mehr.

Fazit:
„Future Fairy Tales“ von Holly-Jane Rahlens ist ein Märchenbuch, das sich deutlich von all den anderen Märchenbüchern unterscheidet, die ich bisher gelesen habe. Meinen persönlichen Geschmack hat es nicht getroffen, allerdings denke ich, dass Lesende, die futuristische Geschichten mögen, begeistert sein könnten. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag und an Altenburger PR für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Der verbotene Wunsch
(Bd. 1 der „Die vier Göttergaben“-Dilogie)

Der verbotene Wunsch
(Bd. 1 der „Die vier Göttergaben“-Dilogie)
von Stefanie Hasse

Knaur TB
Broschiert
336 Seiten
ISBN: 978-3-426-52683-5
Ersterscheinung: 01.03.2022

Inhalt:
Seit langer Zeit ist der Palast von Dariana gespalten: Männer und Frauen leben getrennt. Darunter leidet vor allem die zwanzigjährige Kronprinzessin Malena, die Princepa. Sie will und kann nicht glauben, dass alle Männer ihr Böses wollen, nur weil sie eine Frau ist. Valerian ist ihr Ziehbruder, im selben Alter und soll als Princeps regieren. Beide wollen das Leben am Palast endlich verändern. Durch gewisse Umstände wird Malenas und Valerians Plan jedoch nicht realisierbar…

Meinung:
Von Stefanie Hasse habe ich bisher eigentlich nur die realistischen Romane gelesen, sodass ich tatsächlich schon sehr gespannt auf einen Roman aus der Fantasy-Welt war. Das Cover wirkt relativ schlicht und dennoch edel, die kleinen, versteckten Details sind wunderschön und passen farblich sehr gut zum Setting. Auch der Schreibstil der Autorin ist leicht und jugendlich, sodass man angenehm von einer Seite zur nächsten gleitet. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Protagonisten und man bekommt einen guten Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, der Story zu folgen. Nicht weil die Götterwelt zu kompliziert gewesen wäre, sondern weil mir irgendwie die Spannung und das gewisse Etwas gefehlt haben. Ich musste mich förmlich zum Weiterlesen zwingen. Viele Fragen bleiben unbeantwortet und ich kann nur hoffen, dass die Fortsetzung das Potenzial der Geschichte ausschöpft. Der Vollständigkeit halber sollte übrigens noch erwähnt werden, dass vorne in der Klappe eine Karte von Alania zu finden ist und hinten im Buch noch ein Glossar und ein Personenregister. Falls man je den Überblick verlieren sollte, finde ich solche Angaben immer sehr hilfreich.

Fazit:
„Der verbotene Wunsch“ ist der Auftakt der „Die vier Göttergaben“-Dilogie von Stefanie Hasse und ein fantasiereicher Einstieg in eine Götterwelt. Obwohl die Story vielversprechend klingt, zieht sich die ganze Geschichte viel zu sehr in die Länge und endet mit einem für mich ziemlich enttäuschenden Cliffhanger. Das Buch ist spannend, romantisch und für Jugendliche ab 14 Jahren bestens geeignet. Von mir gibt es allerdings nur lieb gemeinte 3,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Droemer Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} All These Broken Strings

All These Broken Strings
von Lana Rotaru

CARLSEN
Taschenbuch
New Adult Romance
352 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: ‎ 978-3551584793
Ersterscheinung: 28.04.2022

Leben heißt nicht, warten, bis der Sturm vorüberzieht, sondern lernen, im Regen zu tanzen.

Inhalt:
Als Teenager war MacKenzie eine leidenschaftliche Songwriterin, doch seit dem Tod ihres Grandpas hat sich das geändert. Einzig sein Vermächtnis, das Camp Melody, spendet ihr Trost. Das Sommercamp ist leider nicht mehr rentabel und bringt kaum noch Gewinne ein. MacKenzie muss sich daher etwas einfallen lassen, um das Camp zu retten. Ausgerechnet Vincent Kennedy, der damals mit ihrem gemeinsam geschriebenen Song über Nacht zum Star wurde, könnte die letzte Rettung für das Ferienlager sein.

Meinung:
Bereits der Prolog hatte mich umgehauen und zu Tränen gerührt, denn wisst ihr, was meine Oma immer zu mir gesagt hat? „Lerne im Regen zu tanzen!“ Ich glaube ja fast, dass meine Oma und MacKenzies Grandpa sich irgendwann wahrscheinlich begegnet sind. Tja, und dann wäre da noch der Notenschlüssel… Ich habe auch eine Kette mit einem Anhänger in Form eines Notenschlüssels – das war das letzte Geschenk meiner Oma an mich, die mich in meinem Tun immer unterstützt hat. Sie liebte meine Musik, selbst als ich noch keinen geraden Ton auf meiner Gitarre spielen konnte. Ich muss tatsächlich oft beim Spielen an sie denken. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, wie sehr MacKenzie ihren Großvater geliebt hat. Der Schreibstil der Autorin ist federleicht und deshalb lässt sich das Buch auch sehr gut lesen. Eigentlich habe ich den Roman kaum aus meinen Händen legen können, daher habe ich die erste Hälfte tatsächlich verschlungen. Die Spannung baute sich so immens auf, dass ich kaum atmen konnte, und als endlich der entspannte Teil des Sommers für MacKenzie und Vince begann, freute ich mich für die beiden. Allerdings kam irgendwann der Zeitpunkt, wo ich mich fragte, ob die beiden das je noch gebacken kriegen könnten. Puh! Das war echt anstrengend. Zu viele Missverständnisse und zu viele unausgesprochene Worte. Wer den Film „Camp Rock“ kennt, wird sich sehr erinnert fühlen und sich fragen, ob dies die Fortsetzung ist, denn es wirkte irgendwie wie ein „erwachsener Abklatsch“. Nicht dass mich das jetzt stören würde, denn ich liebe einfach alle Disney-Produktionen und somit auch „Camp Rock“ – auch wenn es wahrlich hochwertigere Filme gibt. Für mich persönlich war es ein entspanntes Lesevergnügen, eine wahre Wonne, die Story zu lesen und zu genießen. Wenn auch einige Fehler zu finden waren, die ich aber gerne außer Acht lasse, weil mir das Buch sehr viele Wohlfühlmomente bereitet hat. Allerdings muss ich anmerken, dass mich ein paar Floskeln doch sehr gestört haben, da diese gefühlt auf jeder dritten Seite vorkamen. Ich weiß nicht, wie oft die Protagonisten alle eine raue Kehle hatten – doch am schlimmsten fand ich den Ausdruck „Iriden“, den man allein auf Seite 240 dreimal lesen konnte. Irgendwann können auch Kleinigkeiten nerven. Die Story rund um Dakota fand ich übrigens auch schlichtweg unnötig. Dieser Part wurde offensichtlich nur reingequetscht, weil man unbedingt eine Checkliste abarbeiten wollte. Wen interessiert denn bitte die sexuelle Orientierung eines Nebencharakters? Niemanden! Vielmehr hätten mir noch ein paar Zeilen zu Sadie und Hendrik gefallen. Die beiden sind mir sehr positiv aufgefallen, aber so richtig viel erfahren wir von ihnen leider nicht. Mein Lieblingsmensch dieser Geschichte war am Ende tatsächlich George, der charmante Gentleman, der zuhört und tröstet, der Superheld, der dir bei jeglicher Gefahr zur Seite steht. Ein toller Mann! Und was für eine Wendung?! Wow, schön, dass er sein ganz großes Liebesglück im Camp Melody gefunden hat.

Fazit:
„All These Broken Strings“ von Lana Rotaru ist eine romantische Rockstar-Lovestory, die für leichtes Herzkribbeln und sehr viel Spannung sorgt und uns für ein paar Stunden ins Sommercamp reisen lässt. Von mir gibt es sehr gute 3,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Lesejury für dieses Rezensionsexemplar.