{Rezension} Forever kann mich mal!

Forever kann mich mal!
von Nicole Mahne
mit Illustrationen von Corinna Böckmann

Südpol Verlag GmbH
Hardcover
Kinderbuch
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-96594-209-7
Ersterscheinung: 03.03.2023

Verliebt sein ist schrecklich schön – und ganz schön schrecklich!

Inhalt:
Die vierzehnjährige Flora steckt mitten in der Pubertät, aber die körperlichen Veränderungen sind nicht ihr einziges Problem. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen, die Mutter versucht sich gerade in einem Kurs für positives Selbstmarketing und der Vater hat eine neue Freundin. Außerdem soll Flo im Schul-Theaterstück einen Baum spielen – und das auch noch mit Toby, in den sie heimlich verknallt ist. Ganz schön schrecklich dieses Gefühlschaos!

Meinung:
Ich bin ja ein ganz großer Fan von Tagebüchern, denn die geheimsten Geheimnisse eines Teenagers sind meist mega lustig und urkomisch. Und Floras Leben entpuppt sich als eine pubertierende Megakatastrophe! Die Story hat mich total begeistert und ich musste sehr oft lachen. Ich mag es, wenn Geschichten in Tagebuchform erzählt werden, denn so kann man sich super in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere hineinversetzen. Neben dem Stress in der Schule und dem Ärger mit den geschiedenen Eltern läuft auch sonst nicht immer alles rund – und diese Probleme kennen wir Teenager nur allzu gut. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht und so lebendig, dass ich das Buch in einem Zug durchgelesen habe. Das spannende Leben der vierzehnjährigen Flora schreit förmlich nach einer Fortsetzung!

Fazit:
„Forever kann mich mal!“ von Nicole Mahne ist eine humorvolle, freche und witzige Story in Tagebuchform. Jugendliche ab 12 Jahren, die gerne lustige Geschichten aus dem Leben eines Teenagers lesen, werden dieses Buch lieben. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Seaside Hideaway – Unseen
(Bd. 2 der „Seaside Hideaway“-Dilogie)

Seaside Hideaway – Unseen
(Bd. 2 der „Seaside Hideaway“-Dilogie)
von Leonie Lastella

dtv
Paperback
Jugendbuch / Romantic Suspense
416 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-74100-2
Ersterscheinung: 12.10.2023

Seine Vergangenheit: düster.
Seine Zukunft: ungewiss.
Seine Liebe: gefährlich?

Inhalt:
Miller trinkt und feiert gerne. Doch was kaum einer weiß, sind die Hintergründe für das exzessive Feiern. Allein Blake schafft es, ihn zum Lächeln zu bringen. Mit ihr kann er die Vergangenheit zumindest zeitweise vergessen und glücklich sein. Doch dann holt ihn die Vergangenheit ein…

Meinung:
Während es in „Unsafe“, dem ersten Band der „Seaside Hideaway“-Dilogie, um Nevah und Jax geht, widmet sich dieser Roman nun Nevahs Bruder Miller und ihrer neuen besten Freundin Blake. Im Grunde sind „Unsafe“ und „Unseen“ zwei unabhängig voneinander lesbare Geschichten, aber um die Bedrohung aus der Vergangenheit und die Familien- und Freundschaftsverhältnisse richtig deuten zu können, würde ich auf jeden Fall dazu raten, beide Bände zu lesen. So emotional und spannungsgeladen wie der erste Band endet, reißt uns die Lovestory rund um Miller und Blake direkt wieder ins Geschehen der großen Gefühle und gefährlichen Geheimnisse mit. Nevah scheint die düstere Vergangenheit, die zum Umzug von New York ins Küstenstädtchen Rockaway Beach geführt hat, gut verarbeitet zu haben, doch Miller plagen noch immer schlaflose Nächte und unberechenbare Panikattacken. Und weil er sich die Schuld an allem zuschreibt, erlaubt er sich auch nicht, glücklich zu sein. Viel mehr versucht er, mithilfe von Alkohol und Partys die furchtbaren Ereignisse zu verdrängen. Miller weiß nämlich nur zu genau, dass jeder, der ihm zu nahe kommt, in tödlicher Gefahr schwebt. Wenn da nur nicht diese Gefühle für Blake wären, die er einfach nicht unterdrücken kann… Den ersten Band fand ich übrigens gut und ich hatte nicht erwartet, dass mich Millers Geschichte begeistern könnte, denn er erschien mir eher unsympathisch, ein unreifes und verwöhntes Stadtkind, egoistisch und aufgeblasen, nur auf sein eigenes Wohlergehen bedacht. Aber tatsächlich musste ich bereits nach wenigen Kapiteln meine Meinung revidieren. Manchmal muss man Menschen einfach eine zweite Chance geben, um zu erkennen, was hinter der Fassade steckt. Blake hat ihm diese Chance gegeben, denn Blake ist nicht nur liebenswert und feinfühlig, sondern auch selbstbewusst und stark – ich spoilere also nicht allzu viel, wenn ich jetzt erzähle, dass er sie nicht so leicht loswird. Und seien wir doch mal ehrlich, Miller wäre schön blöd, eine Frau, die Snoopy mag, einfach so gehen zu lassen, denn Snoopy ist und bleibt einfach der Beste!

Fazit:
„Unseen“ ist der zweite Band der „Seaside Hideaway“-Reihe von Leonie Lastella, eine Romantic Suspense für das Lesealter ab 14 Jahren. Eine düstere Vergangenheit, gefährliche Geheimnisse und große Gefühle inmitten eines wunderschönen Settings sorgen für pure Spannung und sehr viel Herzbeben, weshalb es von mir sehr gute 4,5 von 5 Sternchen gibt.

Lieblingszitate:
„Ich liebe das Shirt. Mom hat es mir geschenkt, weil niemand so weise ist wie Snoopy.“ (S. 108)
und
Eines Tages werden wir alle sterben. Aber an allen anderen Tagen nicht.“ (S. 109, Charlie Brown & Snoopy)

{Rezension} Tokioregen

Tokioregen
von Yasmin Shakarami

cbj
Paperback
Jugendbuch
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-16659-8
Ersterscheinung: 20.09.2023

Wer sucht, der findet Wege in die Welt hinaus und Wege zu sich selbst.
Wer sucht, der findet Orte voll Schönheit, Fülle und magischer Bedeutsamkeit.
Wer sucht, der findet Menschen, die der ganzen Unendlichkeit des Herzens Sinn verleihen.
Wer sucht, der findet Liebe, die für immer bleibt.

~ Epilog, S. 388 ~

Inhalt:
Malu muss weg. Weg aus ihrem alten Leben. Weit weg von zu Hause. Deshalb kommt ihr der Schüleraustausch gerade ganz gelegen. Im Glauben bestens auf die Kultur und die Sprache vorbereitet zu sein, reist sie nach Japan und muss dann ziemlich bald erkennen, dass sie sich getäuscht hat und dass sie eventuell doch ein wenig Hilfe benötigt. Zum Glück lernt sie Kentaro zufällig kennen, der ihr sein ganz eigenes Tokio zeigt. Doch dann bebt plötzlich die Erde und eine verheerende Katastrophe sucht Tokio heim. Wird Malu Kentaro jemals wiedersehen?

Meinung:
If you are looking for a sign to read this book – here we go! This ist it. Read it. Just read it.
Diese Rezension wird eventuell etwas länger als üblich, aber ich muss dieses Mal etwas weiter ausholen, um euch zu erklären, was in mir vorging, als ich dieses Buch gelesen habe. Um ehrlich zu sein, war es eher ein Verschlingen als ein Lesen – und dennoch war es anfangs keine Liebe auf den ersten Blick. Das Buch habe ich als eine der ersten Buchbloggerinnen Mitte April bei einem Besuch im Verlagshaus bei der Penguin Random House Verlagsgruppe in München erhalten. Kristina, die für die Betreuung der Kinder- und Jugendbücher zuständig ist, meinte, dass ihr das Buch sehr am Herzen liegt. Kristina würde mir nie ein Buch empfehlen, das nicht zu mir passt, denn immerhin kennt sie bereits seit Jahren meinen Buchgeschmack. Aber bei diesem Buch war ich mir nicht ganz so sicher. Ich las den Titel, dann den Klappentext und dachte mir nur, wie ich der lieben Kristina nun sagen soll, dass ich mit Japan überhaupt nichts anfangen kann. Und dann ging es auch noch um einen Teenager weit weg von zu Hause, um eine verheerende Katastrophe in Tokio, um irgendwelche Geheimnisse und um die Bekämpfung von Verlusten. Puh, das klang alles düster und negativ und somit eigentlich gar nicht mein Fall. Aber ich lese ja viel, auch viel querbeet. Und da ich offen für neue Dinge bin, wollte ich Kristina nicht direkt das Herz brechen – also nahm ich das Buch mit. Im Anschluss an den Besuch in München ging es für mich direkt nach Leipzig zur Buchmesse und als ich dann abends im Hotelzimmer geplättet vom ersten Messetag auf dem Bett lag, erblickte ich Tokioregen ganz oben in meinem Koffer. Eventuell ein Zeichen? Ich nahm das Buch zur Hand und wurde erschlagen – erschlagen von vielen neuen Eindrücken und von immens vielen neuen japanischen Vokabeln. Total übermüdet vom ersten Messetag war ich nicht bereit, dieses Buch zu lesen. Ich legte Tokioregen daher nach nur zwei Kapiteln wieder zurück in den Koffer. Einige Tage später, zu Hause und frisch erholt, wollte ich dann einen zweiten Versuch wagen. Und was soll ich sagen? Mir offenbarte sich eine ganz neue Welt. Dieses Mal ließ ich mich nämlich vollständig ein auf das Abenteuer in Tokio. Malu als Protagonistin muss man einfach lieben – selbst mit Zahnlücke. Von der ersten Seite an spürt man zwar die Traurigkeit, die sie mit sich trägt, aber im Grunde erkennt man auch, dass sie eigentlich nur auf der Suche nach dem Weg aus der Dunkelheit ist. Nicht ohne Grund hat sie sich mit ihren jungen sechzehn Jahren auf diese große Reise um die halbe Welt begeben. Bei ihrer Ankunft in Japan ist Malu allerdings leicht überfordert, der Jetlag und die Reizüberflutung kommen noch hinzu. „Ich bin mutterseelenallein in Tokio, einer Stadt, in der ich noch nie war, in einem Land, das ich nicht kenne, auf einem Kontinent, der endlose Kilometer weit weg von zu Hause ist“ (S. 11). Das machte es mir aber als „Asia-Neuling“ etwas einfacher, mich in die japanische Sprache und Kultur einzufinden. Mit Malu habe ich dann die Liebe zu Tokio entdeckt, denn die Stadt ist einfach magisch. Die Autorin hat es tatsächlich geschafft, nicht nur authentische Charaktere zu erschaffen, sondern auch noch Tokio als Setting so bildlich zu beschreiben, dass ich nach Beenden des Buches das Gefühl hatte, all die Schauplätze selbst besucht zu haben. Natürlich war nicht alles rundum perfekt, denn ich erinnere mich an eine Szene gegen Ende, ein Wettrennen gegen die Yakuza – also nicht gegen die guten Bösen, sondern gegen die bösen Bösen, diese Szene fand ich etwas arg übertrieben und ließ bei mir direkt Gedanken aufblitzen, dies könnte eine Szene aus einem neuen Film der „Fast & Furious“-Filmreihe sein. Lässt man aber diese eine kleine Sequenz aus, gibt es eigentlich nichts, was ich kritisieren könnte. Neben Tokio habe ich ziemlich viel über die japanische Kultur gelernt – natürlich wusste ich, dass Menschen im asiatischen Raum eher etwas diskreter und ruhiger sind, was für mich persönlich eine riesige Herausforderung wäre, da ich selbst sehr direkt und äußerst kommunikativ bin. Ich rede nicht gerne um den heißen Brei herum und sage meine Meinung meist frei heraus, erwarte aber auch im Gegenzug, dass man mir gegenüber ebenfalls ehrlich ist, weshalb ich es auch niemandem verüble, wenn man mich kritisiert, wenn ich mal was Falsches getan oder gesagt habe. Eventuell würde ich daher in jedes Fettnäppfchen in Tokio treten, in das man nur treten kann. Nicht nur eventuell, eher ganz sicher! Wenn ich dabei aber einen Kentaro zur Seite stehen hätte, der mir nicht nur die Gepflogenheiten der japanischen Kultur erklärt, mich an die schönsten Orte Tokios führt, mir sein Kokuhaku ausspricht und mich ganz liebevoll Dojikko nennt, dann würde ich wahrscheinlich sterben vor Glück. Auf Seite 201 sagt Chiyoko zu Malu „Manchmal genügt ein kurzer Augenblick und schon verändert sich alles. Was du daraus machst, bleibt dir überlassen.“ Für mich war dieser Augenblick der Moment, als ich mich entschlossen habe, das Buch zu lesen, obwohl es auf den ersten Blick nicht wirklich zu mir passte. Zum Glück habe ich die richtige Entscheidung getroffen.

Fazit:
„Tokioregen“ von Yasmin Shakarami ist eine Liebeserklärung an eine Stadt, die einfach magisch ist. Ich habe das Buch gelesen, am Ende zugeklappt und dann eigentlich nur einen Wunsch gehabt: Ich will nach Tokio! Diese fesselnde Story mit großartigen Protagonisten empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Für mich ist dieses Buch ein ganz besonderes Highlight und deshalb gibt es auch 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Ich muss ihn finden, weil er mich gefunden hat, als ich verloren war.“ (S. 7)
und
„Ich dachte, ich wäre vorbereitet. Ich lag noch nie so falsch.“ (S. 16)
und
„Außerdem schert sich das Leben sowieso nicht um Pläne und Wunschvorstellungen. Einem in den Hintern zu treten – darin ist es gut.“ (S. 68)
und
„Dojikko hat ein reines Herz. Man möchte sie beschützen, für sie da sein. Wenn dich jemand so nennt, kannst du davon ausgehen, dass du demjenigen wichtig bist. (S. 91)
und
Manchmal versteht der Verstand noch nicht ganz, was das Herz schon weiß.“
(S. 195)

{Rezension} Tokyo Dreaming
Prinzessin im Rampenlicht (Bd. 2)

Tokyo Dreaming
Prinzessin im Rampenlicht (Bd. 2)
von Emiko Jean

dtv
Hardcover mit Schutzumschlag
Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-423-76426-1
Ersterscheinung: 20.04.2023

Und plötzlich bist du Prinzessin von Japan

Inhalt:
Izumi Tanaka ist im Grunde ein ganz normaler amerikanischer Teenager, ein Mädchen, das kurz vor dem Abschluss der High School steht. Doch dann erfährt Izumi, dass der Kronprinz Japans ihr Vater ist. Um ihren Vater, die Königsfamilie und Japan kennenzulernen, entscheidet sie sich schließlich für ein Leben im Kaiserpalast – stets an ihrer Seite sind ihr innig geliebter Hund und ihr Freund Akio, der bis vor kurzem noch ihr Bodyguard war. Eigentlich könnte sie kaum glücklicher sein, doch dann verbietet das Kaiserliche Hofamt die Eheschließung ihrer Eltern. Muss Izumi nun ihr eigenes Glück opfern, um das Happy End ihrer Eltern zu retten?

Meinung:
Den ersten Band der „Tokio Ever After“-Reihe habe ich tatsächlich gelesen, weil die Story Ähnlichkeiten mit der „Plötzlich Prinzessin“-Reihe von Meg Cabot hat. Ich liebe solche Geschichten, in denen die Protagonistin eben noch ein ganz normaler Teenager war und schwuppdiwupp urplötzlich zur Prinzessin wird. In Izumis Fall sogar die kaiserliche Kronprinzessin Japans, was sich als äußerst schwierig gestaltet, da sie trotz ihrer japanischen Abstammung eigentlich gar keine Ahnung von der Kultur und den Traditionen am kaiserlichen Hof hat. In diesem zweiten Band gefiel mir die Story in der Tat sogar noch besser als beim Auftaktband, denn irgendwie wirkte die Geschichte etwas runder und stimmiger. Nur mit dem Ende bin ich irgendwie nicht ganz so glücklich, denn in meinen Gedanken hatte ich mir einfach ein anderes Happy End ausgemalt. Izumi, die junge Protagonistin, die uns in der Ich-Form sehr lebhaft und authentisch ihre Gedanken und Gefühle mitteilt, ist innerlich gereift und wirkt daher endlich selbstbewusster und nicht so kindlich naiv wie im ersten Band. Sie ist so liebenswert und tollpatschig, dass man ihr das Leben als Prinzessin von Herzen gönnt. Manchmal ist es aber gar nicht so leicht, Entscheidungen zu treffen, die dein Leben komplett verändern. Ich will nicht zu viel verraten, aber es gibt tatsächlich ein paar unerwartete Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Die Handlung ist dementsprechend ereignisreich und steckt voller Überraschungen. Ich bin gespannt, ob es eventuell noch Folgebände geben wird, von denen ich bisher aber noch nichts in Erfahrung bringen konnte.

Fazit:
„Prinzessin im Rampenlicht“ von Emiko Jean ist die Fortsetzung des modernen Märchens eines amerikanischen Mädchens, das sich plötzlich in der Rolle der kaiserlichen Kronprinzessin Japans wiederfindet. Die lebensnahen Berichte der frischgebackenen Prinzessin empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren. Für mich punktet die „Tokyo Ever After“-Reihe mit dem außergewöhnlichen Setting und den Einblicken in die Tradition und Kultur Japans und deshalb vergebe ich sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
Und das ist der aktuelle Stand der Dinge. Mein Herz ist gebrochen, mein Wille aber nicht.“ (S. 88)
und
Das Leben ist ein Gedicht. Ich werde es schreiben.“ (S. 376)

Anmerkung:
Auf Seite 100 erklärt Eriku, dass man ab einem IQ von 140 ein Genie sei, er aber nicht genau weiß, wie hoch seiner ist, da er mit elf das letzte Mal getestet wurde und der IQ damals bei 130 lag. Zum einen möchte ich klarstellen, dass ein IQ ein Wert ist, der sich nicht von jetzt auf nachher ändert, und dass man außerdem mit einem IQ von 140 noch immer kein Genie ist. Bei mir wurde im Alter von acht Jahren auch ein Hochbegabtentest durchgeführt. Das genaue Ergebnis konnte dabei nicht ermittelt werden, da mein Wert über 145 lag und man in Europa nur Werte bis 145 erfasst. Alles andere liegt halt drüber. Diesen Wert erreichen nur ganz, ganz wenige Hochbegabte, die sich dann ganz offiziell sogar höchstbegabt nennen können. Nun denn, ich bin also eine Höchstbegabte – aber macht mich das auch zu einem Genie? Nein! Definitiv nicht! Und genau das ist das Problem, das wir Hochbegabten mit Normalbegabten haben. Alle stellen uns auf ein Podest und machen Genies und Wunderkinder aus uns und grenzen uns somit von der Normalität aus. Dabei ist man sicher kein Wunderkind, nur weil man einen IQ von mehr als 145 hat. Vergleichen wir es mal mit einem neuen und einem in die Jahre gekommenen Computer: Ich habe einzig und allein einen schnelleren Prozessor, der die Datenmenge sehr viel schneller verarbeiten kann. Während Normalbegabte einen etwas langsameren Prozessor haben und somit etwas länger benötigen, um ans gleiche Ziel zu kommen. Versteht ihr? Wir kommen alle ans gleiche Ziel, wenn wir nur wollen. Wenn ich meine Begabung und meine Talente nicht fördere, dann passiert da nichts. Und wenn Normalbegabte sich in ein Thema reinhängen, dann können diese zu Bestleistungen heranreifen, von denen ich nur träumen kann. Mit einem IQ von über 145 erwarten viele Menschen, dass ich in jedem Schulfach eine Eins bekomme, doch das ist tatsächlich nicht so. Ja, ich habe viele Einsen – und das sogar ohne einen Fatz lernen zu müssen, ich erfasse die Datenmenge allein nur durchs Zuhören im Unterricht. Aber Fächer wie Mathe oder all die anderen Naturwissenschaften interessieren mich nicht, weshalb ich meine Zeit auch nicht fürs Erlernen der naturwissenschaftlichen Themen verschwende. Ganz einfach: Ich mache nur das, was mir Spaß macht. So, ich dachte, ich gebe mal einfach meinen Senf zu dem Thema ab, weil wir Hochbegabten meist oder eigentlich fast immer missverstanden werden.

{Rezension} Kira Kolumna Magazin
Ausgabe 02/2023

Dieses Heft ist bereits die zweite Ausgabe des offiziellen Magazins zur beliebten Hörspielserie „Kira Kolumna“. Die Geschichten rund um Kira Kolumna, die über drei Ecken mit der rasenden Reporterin Karla Kolumna aus den „Bibi Blocksberg“- und „Benjamin Blümchen“-Geschichten verwandt ist, haben mich von Anfang an fasziniert. Mit Kira konnte ich mich nämlich umgehend identifizieren. Sie ist authentisch, freundlich und hilfsbereit. Außerdem ist sie eine wissbegierige Jungreporterin, sie schreibt für ihr Leben gerne, hat einen eigenen Blog und mag Abenteuer und Muffins. Was sie aber gar nicht mag, sind oberflächliche und unehrliche Menschen.

Im außergewöhnlichen Blog-Stil bietet das Heft spannende Inhalte mit einem Fokus auf das Thema „Schreiben“. Wir erhalten Einblicke in Kiras Welt, abwechslungsreiche Activity-Seiten und nützliche Tipps. Coole Reportagen, ein tolles Poster in der Heftmitte, Rezepte, DIY-Anleitungen sowie ein exklusiver Fan-Comic und vieles mehr sind ebenfalls enthalten. Mit dem beiliegenden Extra kann man außerdem ein mega cooles Freundschaftsbuch gestalten – eine kurze Anleitung hierzu gibt es natürlich im Heft.

Sneak Peek: In der kommenden Ausgabe des Magazins, das in drei Monaten erscheint, wird übrigens ein gang großes Schreib-Set enthalten sein, auf das ich mich besonders freue.