{Rezension} Durch die Nacht und alle Zeiten

Durch die Nacht und alle Zeiten
von Eva Völler

Boje Verlag
Hardcover
Erzählendes Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: 12 – 14 Jahre
ISBN: 978-3-414-82595-7
Ersterscheinung: 26.02.2021

Inhalt:
Die sechzehnjährige Loreley besucht mit ihrer Familie ein historisches Kostümfestival. Da sie aber eigentlich gar keine Lust auf das Festival hat, geht sie ein wenig spazieren. Kurze Zeit später erscheinen aus dem Nichts Blitze und sie verliert während des Gewitters ihr Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie in der Dämmerung dem jungen Engländer Thomas Wakefield. Zuerst meint Lori, es handle sich nur um einen Festivaldarsteller, da er ebenfalls historisch kostümiert ist. Als sie allerdings merkt, dass er sein Verhalten nicht nur spielt, sondern tatsächlich aus dem Jahr 1813 stammt, kann sie es kaum glauben. Lori will Thomas bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ergeben sich einige Komplikationen…

Meinung:
Hätte ich gewusst, dass mich dieses Buch dermaßen gut unterhalten würde, dann hätte ich es wahrscheinlich schon viel eher verschlungen. Von der ersten Seite an hat mich diese humorvolle und leicht verrückte Geschichte in einen Bann gezogen und mir wundervolle Lesestunden beschert. Der Schreibstil der Autorin ist großartig, denn die Erzählweise ist flüssig und leicht, aber auch mitreißend und lustig zugleich. Mit den beiden Protagonisten Lori und Thomas hat Eva Völler zwei sehr liebenswerte Charaktere erschaffen, die mir auf Anhieb sympathisch waren. Schade, dass es sich bei Roman um einen Einzelband handelt, denn ich würde Lori und Thomas sehr gerne auf weiteren Zeitreiseabenteuern begleiten.

Fazit:
„Durch die Nacht und alle Zeiten” von Eva Völler ist ein wunderbarer Jugendroman, den ich Leserinnen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren empfehlen kann, die gerne Geschichten über das Zeitreisen lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Bloggerjury für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Winterglück am Central Park
(Bd. 3 der „Candied Apple Café“-Reihe)

Winterglück am Central Park
(Bd. 3 der „Candied Apple Café“-Reihe)
von Katherine Garbera

MIRA Taschenbuch
336 Seiten
Originaltitel: The Hot Cop Next Door
ISBN: 978-3-7457-0173-9
Ersterscheinung: 21.09.2021

Eine Extraportion Romantik, bitte!

Inhalt:
Hayley hat sich mit Iona und Cici einen Traum erfüllt, denn die drei Freundinnen haben gemeinsam das „Candied Apple Café“ eröffnet. Es könnte alles so perfekt sein, doch leider fehlt Hayley noch der richtige Mann fürs große Glück. Als sie nach ihrer Geburtstagsfeier nach Hause kommt und merkt, dass sie sich ausgesperrt hat, hilft ihr Garrett, der nette Nachbar von nebenan, aus der Patsche.

Meinung:
Willkommen zurück im romantischsten Café von New York! Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Band der „Candied Apple Café”-Reihe und obwohl ich vom zweiten Band nicht ganz so überzeugt war, musste ich den Abschluss der Reihe unbedingt lesen. Ja, ich musste, denn eigentlich ist dieser dritte Band der Reihenauftakt. Aus welchen Gründen auch immer sind die deutschen Übersetzungen nicht in der originalen Reihenfolge erschienen. Wer also die Geschichte rund um die drei Freundinnen Iona, Cici und Hayley noch nicht gelesen hat, sollte beachten, dass die Bücher in umgekehrter Reihenfolge gelesen werden sollten. Der Schreibstil lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Story wird abwechselnd in der dritten Person aus Hayleys und Garretts Perspektive erzählt. Das hat mir richtig gut gefallen, denn so konnte ich beide Gefühls- und Gedankenwelten durchleben, dennoch konnte mich die Story nicht abholen. Die beiden Protagonisten waren liebenswert und nett – aber leider nicht mehr. Die ganze Story ist viel zu seicht und ohne jegliche Spannung oder Wendung aufgebaut. Schade, denn das Setting in New York, die winterliche Atmospäre und das Funkeln der Lichter sind ein Traum.

Fazit:
„Winterglück am Central Park” von Katherine Garbera ist eine nicht ganz so gut gelungene Fortsetzung der „Candied Apple Café”-Reihe. Diese Liebesromanze bekommt leider nur 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Moments like Snowflakes
(„Canada Love“-Dilogie Bd. 1)

Moments like Snowflakes
(„Canada Love“-Dilogie Bd. 1)
von Mila Marten

Forever by Ullstein
E-Book
ISBN: 978-3-95818-602-6
Ersterscheinung: 07.12.2020

Schneesterne und Winterliebe

Inhalt:
Die junge Drehbuchautorin Jenna Scott ist talentiert, doch leider ist das bisher noch niemandem aufgefallen. Wie auch? Jenna hat zwar bereits Erfolge erzielt, allerdings nur als Ghostwriter. Doch als der bedeutendste Regisseur Hollywoods sie plötzlich für seinen neuen Film engagieren möchte, steht ihre Welt Kopf. Natürlich ergreift sie die einmalige Chance und fliegt mit dem ganzen Filmteam ans Set nach Kanada. Kein geringerer als Ryan Williams spielt die Hauptrolle und obwohl er oberflächlich und vergeben ist, fühlt sich Jenna zu ihm hingezogen.

Meinung:
Ich gebe zu, bei diesem Buch war es mal wieder Cover-Liebe auf den ersten Blick. Bei der Vielzahl an Büchern, die jährlich erscheinen, kann man nicht jedes Buch kennen und so kommt es oft dazu, dass ich mich einfach vom äußeren Erscheinungsbild verleiten lasse. Das Cover zum ersten Band der „Canada Love“-Dilogie ist schlicht und doch sagt es so viel über die Story aus. Ich bin gerade einfach nur glücklich, dass dieses Cover so wunderhübsch gelungen ist, denn ich nehme es vielleicht vorweg, aber ich sage es nun frei heraus: dieses Buch ist mein bisheriges Jahres-Highlight! Wenn ich nicht leidenschaftlich gerne Bücher lesen und rezensieren würde, dann wäre aus mir wahrscheinlich eine kleine Weihnachtselfe geworden. Deshalb lese ich auch liebend gerne winterliche Weihnachtsromanzen. Das Setting des ersten Bandes befindet sich zwar im verschneiten Kanada, jedoch spielen der Ort und auch die Jahreszeit eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Wer also eine romantische Weihnachts-Lovestory erwarten sollte, wird jäh enttäuscht werden. Wer allerdings auf der Suche nach einem ganz besonderen Liebesroman ist, der sollte nicht länger warten und mit Jenna und Ryan nach Kanada reisen. Den Anfang der Liebesgeschichte von Jenna und Ryan erleben wir mit „Moments like Snowflakes“ und ob die Liebe tatsächlich eine Chance erhält, erfahren wir leider nicht, denn das Buch endet abrupt und viel zu plötzlich. Ich war entsetzt! Ich war tatsächlich so gefesselt von der Geschichte, dass ich dieses Ende nicht erwartet hatte. Glücklicherweise lag die Fortsetzung „Moments like Stars“ direkt griffbereit, sodass ich nahtlos weiterlesen konnte. Daher mein Hinweis an euch: Holt euch gleich beide Bände! Der Schreibstil der Autorin ist locker, flüssig und unkompliziert – einfach grandios. Mila Marten hat es tatsächlich geschafft, eine leichte Lektüre zum Dahinschmelzen zu kreieren. Dieser Winterroman zum Schmunzeln und Wohlfühlen ist eine mitreißende Geschichte mit viel Sinn für Humor und noch mehr Sinn für die Liebe. Das Setting im verschneiten Kanada und die Charaktere haben mich verzaubert. Vor allem die Dialoge zwischen den Hauptcharakteren Jenna und Ryan haben mich amüsiert, berührt und gefesselt. Jenna ist so eine wahnsinnig tolle Protagonistin. Authentisch und ehrlich wären wahrscheinlich die treffendsten Charaktereigenschaften, aber sie ist noch so viel mehr. Jenna habe ich von der ersten Seite an geliebt, denn sie hat ihr Herz am rechten Fleck. Bei Ryan war ich mir anfangs noch nicht ganz so sicher, doch unter der Fassade eines oberflächlichen und arroganten Idioten kam dann glücklicherweise doch ein Traum von einem Mann zum Vorschein. Da die Story aus Jennas und Ryans Perspektive abwechselnd erzählt wird, erhält man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Hauptcharaktere. Ich habe mit den beiden mitgefiebert, geliebt und gelitten. Erfrischend fand ich aber auch die Nebencharaktere Max und Robin, die ich am liebsten einfach mal gedrückt hätte. Wenn man solche Freunde findet, übersteht man wirklich jede noch so erbärmliche Situation im Leben. Zum Glück hat Jenna die beiden gefunden und zum Glück habe ich diese Dilogie entdeckt. I love it!

Fazit:
„Moments like Snowflakes“ von Mila Marten ist eine gefühlvolle, herzerwärmende und witzige Lovestory mit einem traumhaften Setting und sympathischen Charakteren. Für mich ist dieser erste Band der „Canada Love“-Dilogie mein persönliches Jahres-Highlight. Diese unterhaltsame Winter-Romance mit ihren unzähligen Höhen und Tiefen hat sich die volle Punktzahl verdient und am liebsten würde ich 6 von 5 Sternchen vergeben.

Herzlichen Dank an Mila Marten und an LovelyBooks für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Lovely Hateful Christmas

Lovely Hateful Christmas
von Christelle Zaurrini

Impress (Ein Imprint der CARLSEN Verlag GmbH)
Winter Romance
eBook
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 274 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Ersterscheinung eBook: 04.11.2021

Über das Auftauen des Herzens eines Grinchs

Inhalt:
Dass Juna Weihnachten über alles liebt, ist unverkennbar. Immerhin arbeitet sie schon seit zwei Jahren als Weihnachtselfe in Santa Village, dem echten Weihnachtsmanndorf. Während für Juna das Weihnachtfest also das schönste Fest des Jahres ist, ist es für Levi die absolute Hölle. Doch genau da landet der mürrische Levi. Und wie es der Zufall so will, führt ihn eine Autopanne direkt in die Arme der Weihnachtselfe Juna…

Meinung:
Wer mich kennt, der weiß, dass es für mich keine schönere Jahreszeit als die Vorweihnachtszeit gibt. Diese fängt normalerweise mit dem 1. Advent an, doch irgendwie hat es mich dieses Jahr schon im September gepackt, sodass ich bereits etliche winterliche Lovestorys gelesen habe. Kaum zu glauben, dass bisher keine einzige der Geschichten dort gespielt hat, wo man es eigentlich erwarten sollte – nämlich im echten Weihnachtsmanndorf in Lappland. Glücklicherweise hat Christelle Zaurrini aber eine Lovestory gezaubert, die mich mit einer Weihnachtselfe und einem Grinch ins kalte Finnland reisen ließ. Dieser in sich abgeschlossene Einzelband lässt jeden Gletscher schmelzen und mein Herz erglühen. Wunderbar leicht und dennoch tiefgründig erlebte ich herzerwärmende Lesestunden. Obwohl die Handlung eher ruhig verläuft, gibt es aber dennoch unzählige gefühlvolle Momente. Der Schreibstil der Autorin ist locker, flüssig und unkompliziert, sodass der Einstieg in die Geschichte recht leicht fällt. Die Beschreibungen der Landschaft und der Nordlichter haben mich fasziniert. Was würde ich drum geben, selbst einmal dieses Naturphänomen zu erleben. Irgendwann werde ich mich sicherlich noch nach Finnland begeben, aber bis dahin bin ich froh, dass ich dieses Naturschauspiel mit Juna und Levi erleben durfte. Da die Story aus Junas und aus Levis Perspektive abwechselnd erzählt wird, erhält man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Hauptcharaktere. Juna ist so eine zauberhafte Person – lebenslustig, gutgläubig und liebenswert. Vor allem liebe ich ihre Ugly Christmas Sweater. Ihr werdet in den kommenden Wochen sehen, dass ich auch ein paar davon mein Eigen nennen darf – ich bin da recht ähnlich gestrickt wie Juna. Tja, und Levi? Levi ist ein Traum von einem Mann, den es nur im Buch zu finden gibt. Er ist liebevoll und herzenswarm. Vor allem aber ist er ein begnadeter Zuckermeister. Ähm ja… neben Winter Romance sind Kekse bekanntlich meine zweite Leidenschaft und somit hatte mich Levi automatisch in seiner Hand. Deshalb konnte ich ihm auch verzeihen, dass er manchmal nicht das getan oder gesagt hat, was ich mir persönlich gewünscht hätte. Über die Vielzahl der Fehler im Buch sehe ich hinweg, weil ich so viele neue Zitate entdeckt habe, die einfach wundervoll sind. Ein paar Szenen hätte es vielleicht nicht gebraucht, wie beispielsweise das Treffen mit den beiden älteren Damen, als Juna und Levi sich ausgesperrt haben. Dafür hätte ich liebend gerne ein paar andere Szenen im Fokus gesehen, die dann irgendwie viel zu kurz kamen. Das malerische Setting, die Polarlichter, die Schlittenfahrten, die winterliche Romantik und die Mischung an Themen wie Verluste und Vergangenheitsbewältigung gepaart mit ganz viele Liebe und Verständnis und vor allem das wunderschöne Happy End haben mich verzaubert. Das Tüpfelchen auf dem I wäre vielleicht noch Levis Keksrezept am Ende des Buches gewesen.

Fazit:
„Lovely Hateful Christmas“ von Christelle Zaurrini ist eine zauberhafte Winterromanze für Leserinnen ab 14 Jahren. Herzkribbeln, Spannung und das Setting im eiskalten Finnland sorgen für ein perfektes Winterfeeling und deshalb vergebe ich sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Meine Lieblingszitate:
Mommy sagt immer, ich habe die Hände einer Fee, woraufhin Dad dann sagt: zum Glück nicht die eines Kobolds.(S. 13)

Mit guter Laune lebt es sich leichter, Grantel. (S. 19)

„Es war als würde ich auf Wolken schweben. Nur dass diese Wolken nicht im Himmel sind, sondern in der Hölle…“ (S. 31)

„Suchst du nach etwas, das deine Plätzchen genießbar macht? Wenn du da keinen Feenstaub versteckst, wird das wohl nichts. (S. 32)

Sie war meine Person, mein Herzensmensch, mein Anker. (S. 40)

„Wenn andere Menschen dann den Tag verschlafen, streife ich durch die ewige Dämmerung und entdecke neue Nuancen von Schwarz.“ (S. 47)

„Du musst nur ganz fest daran glauben, dann kannst du alles werden, was du willst. (S. 60)

Vergangenes ist vergangen. Du kannst es nicht ungeschehen machen. Aber du kannst ändern, wie du dich damit fühlst. (S. 61)

„Weißt du, es ist okay, nicht okay zu sein.“ (S. 82)

„Mit nur einem einzigen Schritt verändern wir die Welt jedes Mal ein kleines bisschen. (S. 83)

Alles, was ich sehe, ist der schwarze Himmel über mir. Alles, was ich höre, ist mein Herzschlag. Ich bin für mich. Ich bin allein und so klein in diesem riesigen Universum… So frei. (S. 102)

„Es ist kein Feuerwerk, das in meiner Brust entsteht. Es sind Nordlichter: funkelnd, hell, wunderschön und unendlich.“ (S. 106)

„Es muss auch solche Tage geben, das weißt du doch. Nur durch Tiefen gibt es Höhen. (S. 112)

Konzentriere dich auf Dinge, die gerade passieren, dann wirst du nicht von deinen Emotionen überrollt. (S. 161)

„Manchmal sind die kleinen Päckchen die schwersten.“ (S. 216)

„In deinem Leben begegnest du einer Handvoll Menschen, die dich wirklich berühren. Diese Menschen führen dich und werden zu einem Teil deines Lebens. (S. 245)

{Rezension} Love Paris Dance

Love Paris Dance
von Anne-Sophie Jouhanneau
übersetzt von Katrin Mühlbacher

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Originaltitel: Kisses & Croissants
ISBN: 978-3-8466-0139-6
Ersterscheinung: 29.10.2021

Inhalt:
Ballett ist Mias größte Leidenschaft und um ihrem Traum, eines Tages Profi-Tänzerin zu werden, einen Schritt näher zu kommen, nutzt sie die Gelegenheit und geht für sechs Wochen nach Paris. Wer hätte gedacht, dass ihre größte Konkurrentin auf die gleiche Idee kommt? Zu allem Überdruss sind die beiden auch noch Zimmergenossinnen. Das Sommerferienprogramm des Institut de l’Opéra de Paris ist viel zu wichtig für Mias Zukunft, weshalb sie beschließt, sich durch nichts in der Welt von ihrem Traum ablenken zu lassen. Doch dann tritt Louis in ihr Leben…

Meinung:
Love. Paris. Dance. Drei Worte, die all das beschreiben, was man braucht, um glücklich zu sein. Keine Frage, ich wäre es, wenn man mich über die Sommerferien nach Paris schicken würde. Gut, es müsste jetzt kein Ballett sein, denn auf Spitze tanzen kann ich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Paris bestimmt auch noch andere Freizeitaktivitäten zu bieten hat. Ja, das könnte ich mir sehr gut vorstellen, weshalb ich auch gut nachvollziehen kann, dass Mia die Chance nutzt. Anstatt den letzten Highschool-Sommer mit ihren Freunden zu verbringen, tanzt sie lieber durch Paris und trifft dabei auf den charmanten Franzosen Louis. Wie gesagt, Paris ist eine tolle Stadt und deshalb – gerade auch mit der Verbindung zum Ballett – ein traumhaftes Setting. Man merkt beim Lesen, dass die Autorin selbst jahrelang in Frankreich gelebt hat, denn sie fängt das Savoir-vivre und dieses besondere Pariser Flair hervorragend ein. Ich hatte teilweise das Gefühl, selbst mit Mia und Louis an der Seine entlang zu flanieren. Ist natürlich perfekt, wenn man direkt am Anfang der Sommerferien so einen charmanten Franzosen kennenlernt, der einem dann natürlich die Stadt der Liebe von der schönsten Seite zeigen kann. Ich bin ja eh ein Fan von Liebesgeschichten in Paris (klischeebehaftetes Liebesgedöns, aber süß wie Zuckerwatte) und konnte mich daher direkt von der ersten Seite an mit der Geschichte anfreunden. Diese Romanze hat also eigentlich alles, was ein romantischer Liebesroman haben sollte, wenn man alle Klischees bedienen möchte. Ich fand beispielsweise den federleichten, jugendlichen Schreibstil der Autorin toll und das hat auch super zur siebzehnjährigen Mia gepasst. Auch die einzelnen französischen Einschübe fand ich super. So macht Französisch lernen auf einmal ganz viel Spaß. Aber andererseits gab es ein paar Punkte, über die ich mir irgendwie den Kopf zerbrochen habe. Ich meine, Mia fliegt von Amerika aus für 6 Wochen nach Paris und ist mit ihren zarten 17 Jahren noch recht unbeholfen, was teilweise an ihrem chaotischen Wesen liegt, und dann nimmt sie die erstbeste Gelegenheit an, um bei einem wildfremden Franzosen auf der Vespa mitzufahren? Also, ich weiß nicht! Meine Mutter würde mir definitiv den Hals umdrehen, wenn ich so etwas tun würde. Nun gut, man könnte sagen, sie stand unter Starkstrom und in Stresssituationen macht man unüberlegte Dinge. Oder aber der peinliche Moment, wo Mia sich verstecken möchte, weil sie von Ballettschülern nicht mit Louis zusammen gesehen werden möchte. Gefolgt von der Szene, wo Mia Louis an der Seine stehen lässt, damit ihre Freundinnen sie nicht gemeinsam sehen, und er sagt dazu einfach nichts. Keinen Ton. Er wundert sich nicht einmal. Komisch. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass mir die einzelnen Charaktere recht gut gefallen haben – selbst den strengen Ballettlehrer mochte ich irgendwie. Mia ist total sympathisch und wenn wir mal alle ehrlich sind, auch total mutig. Mit 17 Jahren alleine nach Paris zu gehen und dort die Stadt des Balletts zu erobern, finde ich echt bemerkenswert. Louis finde ich natürlich – wer hätte es anders erwartet? – göttlich. Ein charmanter Franzose. Mein absoluter Lieblingscharakter ist aber definitiv Audrey. Sie ist die Beste, die Schönste, das Mädchen, das eigentlich immer alles bekommt, wenn es nur mit dem Finger schnipst. Sie hat das Talent, eines Tages eine großartige Ballerina zu werden. Und doch ist sie nicht glücklich. Da muss erst mal so eine chaotisch-turbulente Mia in Audreys Leben platzen und schwupps ist das Kind wie ausgewechselt. Herrliches Klischee, aber super lustig. Diese Kombination aus Leidenschaft (Ballett), der ersten großen Liebe (Louis) und der geheimnisvollen Familiengeschichte (Degas) finde ich wirklich gut gelungen. Dennoch gibt es etwas, was ich zu kritisieren und beanstanden habe. Was ich hier nun leider erwähnen muss, weil es mich tierisch ärgert, sind nicht die kleinen Flüchtigkeitsfehler, dass man mal ein Satzzeichen oder auch mehrere vergisst, aber wenn man sich Paris als Setting raussucht, dann sollte man doch bitte den Eiffelturm richtig schreiben. Herr Eiffel wurde mit „Doppel-F“ geschrieben, also wird auch der Eiffelturm dementsprechend auch so geschrieben. So und nicht anders. Als wäre das nicht genug, will uns der Klappentext auch noch eine sechzehnjährige Mia verkaufen, die im Buch allerdings siebzehn Jahre alt ist. Sorry, so einen Fauxpas dürfte es in solch einem Buch nicht geben. Nichtsdestotrotz gab es glücklicherweise genug Szenen, die mich glücklich gemacht haben. Meine Lieblingsszene war tatsächlich der Moment der Rollenverteilung, als Audrey erfährt, dass sie der Schwan ist. Etwas betrübt, hatte ich richtig Mitleid mit Mia. Doch dann BÄM! – die große Überraschung. Einfach genial, dass Mia doch noch eine Rolle ergattern konnte und dann auch noch die des schwarzen Schwans. Herrlich! Alles in allem – mal abgesehen von den Kleinigkeiten, die mich gestört haben, gab es in diesem Roman wunderschöne Augenblicke, die mich von Paris träumen ließen. Die Sehnsucht nach Paris zu reisen, ist nun immens groß. Insgesamt mag ich das Buch also irgendwie. Vor allem die sympathischen Protagonisten. Aber in meinen Augen passt das Ende der Geschichte überhaupt nicht zum Rest des Buches. Für meinen Geschmack war auf den letzten Seiten alles ein bisschen zu dramatisch. Ein Wohlfühlroman, der am Schluss ein actiongeladenes Ende noch benötigt? Nein, das hätte es wirklich nicht gebraucht.

Fazit:
„Love Paris Dance“ von Anne-Sophie Jouhanneau ist eine gefühlvolle, herzerwärmende und witzige Lovestory mit einem traumhaften Setting und sympathischen Charakteren. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.