{Rezension}
Mia Magie
und die verrückten Hühner (Bd. 2)

Mia Magie
und die verrückten Hühner (Bd. 2)
von Julie Bender
mit 20 Farbzeichnungen von Alexandra Helm

Kosmos Verlag
Hardcover
Kinderbuch
176 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 9783440160657
Ersterscheinung: 14.03.2019

Inhalt:
Die 10-jährige Mia weiß noch nicht lange, dass sie eine Hexe ist. Um zu lernen, wie sie mit den neu erworbenen Zauberkräften umgehen soll, schickt ihre Mutter sie zu Tante Polly, die eine Hexe ist. Tante Polly besitzt aber nicht nur Zauberkräfte, sondern auch einen Gefühlsanzeiger – eine Warze auf der Nase, die je nach Gefühlslage die Farbe ändert. Mia hat auch so einen Gefühlsanzeiger, glücklicherweise aber nur ein Muttermal. Dennoch muss sie lernen damit umzugehen, dass andere ihre Gefühle an der Farbe des Muttermals erkennen können. Besonders schlimm ist es daher für Mia, als sich ihr Muttermal gelb vor Neid verfärbt, weil sie ihre Freundin Emily um deren Familie beneidet. Als Mia dann auch noch verdächtigt wird, eine Diebin zu sein, versucht sie mit Hilfe ihrer Freunde den Diebstahl aufzuklären. Kann sie vielleicht ihre neue Zauberkraft zur Klärung des Falls nutzen?

Meinung:
Nachdem ich vom ersten Band der Reihe bereits hellauf begeistert war, musste ich unbedingt auch Band 2 lesen. Das Cover ist wieder herrlich bunt und man kann schon erahnen, dass Mias zweite Zauberkraft irgendetwas mit Buchstaben oder Worten zu tun haben muss. Der Schreibstil der Autorin ist harmonisch, kindgerecht und gefällt mir unglaublich gut. Die Kapitel sind übersichtlich, die Schrift ist angenehm groß und der Textfluss wird durch zahlreiche Illustrationen aufgelockert. Im Vordergrund dieser Geschichte steht diesmal das Gefühl „Neid“ und die neue Zauberkraft. Mia merkt, dass sie ihren Vater vermisst, der sich nicht um sie kümmert und beneidet Emily um deren Vater, dabei färbt sich ihr Muttermal nilpferdpipigelb vor Neid. Außerdem ruckeln und zuckeln Mias Ohrläppchen, wenn sie jemanden beim Lügen erwischt. Es gelingt ihr, die ausgesprochenen Unwahrheiten dem Lügner im Mund zu verdrehen, sodass ein lustiger Wörtermix entsteht. Abgerundet wird die Geschichte durch ein spannendes Abenteuer, das sie wieder mit ihren Freunden erlebt.

Fazit:
Ich bin ganz verliebt in diese wunderschöne Reihe. Mädchen im Lesealter von 8-10 Jahren werden mit „Mia Magie und die verrückten Hühner“ nicht nur ein lustiges, sondern auch ein fantasiereiches Abenteuer erleben. Band 2 dieser zauberhaften Reihe ist eine lockere Geschichte mit Spannungselementen, die in sich abgeschlossen ist. Die detailreichen und farbenfrohen Illustrationen ergänzen die Geschichte perfekt. Liebend gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternchen und freue mich jetzt schon auf das nächste Abenteuer.

Herzlichen Dank an den KOSMOS Verlag und an LovelyBooks für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension}
Tante Rotz
legt los (Bd. 1)

Tante Rotz
legt los (Bd. 1)
von Andrea Schütze

Boje Verlag
Hardcover
Erzählendes Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-414-82519-3
Ersterscheinung: 27.07.2018

Inhalt:
Während andere Kinder in den Urlaub fahren und einfach nur Spaß haben, sollen die Zwillinge Kassandra und Zacharias ein straff durchorganisiertes Ferienkursprogramm durchziehen – ein Kinder-Beschäftigungs-Stress-pur-Plan. Glücklicherweise sind die Eltern beruflich eingespannt. Frau Wohlleben, die Richterin ist, und Herr Wohlleben, der gerade eine wichtige Vernissage in seiner Kunstgalerie eröffnen will, haben selbst keine Zeit für ihre Kinder, und da alle Nannys und Babysitter auch keine Zeit haben, muss wohl oder übel Tante Rotzinda angerufen werden. Gräfin Rotzinda Manulette Vinzenzia Sonnenrot zu Greiffenklau ist so ganz anders als die Eltern der Zwillinge, ein bunter Wirbelsturm, der im Nu die Herzen von Kassy und Zack erobert. Als dann auch noch kurz vor der Eröffnung der Vernissage ein Bild aus der Galerie gestohlen wird, beginnt für die Zwillinge ein spannendes Ferienabenteuer.

Meinung:
Das Cover ist ein wahrer Hingucker. Die Illustrationen von Larisa Lauber sind wunderschön, allerdings im Buch nicht farbig gestaltet. Der Schreibstil der Autorin ist äußerst erfrischend und die Erzählweise witzig und locker.
Protagonisten dieser Geschichte sind die Zwillinge Kassandra und Zacharias und ihre Tante Rotz, die die beiden bisher noch nicht kannten. Die außergewöhnliche Tante Rotz ist anders als andere Tanten, irgendwie schräg und dennoch verantwortungsvoll. Mit ihr dürfen Kassy und Zack endlich die Erziehungsmethoden der Familie Wohlleben hinterfragen. Tante Rotz hebt alle Verbote und Regeln auf und so erleben die Kinder die besten Ferien aller Zeiten.
Monsieur Renard, die sprechende Fuchsstola, war mein heimlicher Held dieses Buches, seine französischen Weisheiten und spitzen Bemerkungen waren grandios. Allerdings hatte ich etwas Schwierigkeiten bei der Aussprache der französischen Worte, da ich selbst nur die Sprachen Englisch, Latein und Spanisch in der Schule gewählt habe. Wer sich aber für das Hörbuch zu dieser Reihe entscheidet, wird sicherlich begeistert sein. Dank Annette Frier ist das Hörvergnügen einfach unbeschreiblich. Die bekannte Schauspielerin verleiht der Geschichte einen lebhaften Spaßfaktor. Ich freue mich schon auf die nächsten Abenteuer mit Tante Rotz und vermisse jetzt schon ihre Wallefluff-Klamotten, die Obst- und Gemüsehüte, die Klackertäschchen, die Stöckelschuhe und die feinen Handschuhe.

Fazit:
Der Autorin Andrea Schütze ist mit „Tante Rotz legt los“ ein unterhaltsamer Reihenauftakt gelungen. Junge Leser im Alter von 8-10 Jahren werden mit Tante Rotz und den Zwillingen Kassy und Zack nicht nur ein lustiges, sondern auch ein fantasiereiches und spannendes Abenteuer erleben. Band 1 ist eine lockere und amüsante Geschichte, die in sich abgeschlossen ist. Trotz klitzekleiner Schwächen hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und kann das Buch wärmstens empfehlen. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension}
Emma tanzt

Emma tanzt
von Ann Sophie Müller

BVK Buch Verlag Kempen
Hardcover
Kinderbuch
164 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-86740-793-9
Ersterscheinung: 2019

Inhalt:
Die 13-jährige Emma träumt davon, eines Tages eine berühmte Balletttänzerin zu werden, eine Primaballerina. Um auf ein bekanntes Tanzinternat gehen zu können und Profitänzerin zu werden, gehören viel Fleiß und Ausdauer dazu. Zum Glück teilt ihr bester Freund Cons ihre Leidenschaft zum Tanzen. Sie üben heimlich bei Emma zu Hause, denn Cons Vater würde es nie erlauben, dass sein Sohn Ballett tanzt. In seinen Augen ist das kein Sport für „richtige“ Männer. Allerdings können die beiden das Geheimnis nicht lange vor ihm verbergen. Außerdem sind da noch einige Mitschüler, die Emma das Leben schwer machen. Wird sich Emma bei den vielen Problemen tatsächlich noch aufs Tanzen konzentrieren können, um die wichtige Ballettprüfung zu meistern?

Meinung:
Dieses Buch ist ganz und gar nicht das, was ich erwartet habe. Ich bin erstaunt, entzückt, überrascht und begeistert. Der Schreibstil der Autorin Ann Sophie Müller ist äußerst erfrischend und jugendlich und die Erzählweise ist ausgesprochen witzig und locker, teilweise sogar spannend. Die Protagonistin Emma ist ein Mädchen, das man einfach ins Herz schließen muss. Auf ihrem Weg zur Primaballerina stehen ihr Cons, der Nachbarsjunge, und ihre Freundin Nina zur Seite. Cons ist ein toller Typ, auf den man sich verlassen kann. Er teilt Emmas Leidenschaft zum Tanzen und hilft ihr, wenn Jeremy und Kathrin mal wieder gemein in der Schule sind.
Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch Mobbing, Vorurteile und alltägliche Schulprobleme werden in diesem Mitmachbuch wunderschön zusammengefasst. Außerdem ist das Buch mit zahlreichen Fotos und Informationsboxen zum Thema „Ballett“ versehen. Vor allem Seiten wie „Meine fünf Lieblingslieder“ oder „Meine schönste Klassenfahrt“, die die Leserinnen selbst ausfüllen können, sind äußerst schön gestaltet. Alles in allem hoffe ich inständig auf eine Fortsetzung. Gibt es ein Wiedersehen mit Emma und Cons auf Schloss Löwenberg?

Fazit:
Die gelungene Mischung aus Roman, Ratgeber und Mitmachbuch beschert nicht nur ballettbegeisterten Mädchen im Alter von 10 – 13 Jahren zauberhafte Lesestunden. Fans der Serien „Dance Academy“ oder „Find me in Paris“ werden dieses Lese-Info-Mitmachbuch lieben. Von mir gibt es ohne jegliche Einschränkung 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an Ann Sophie Müller und den BVK Buch Verlag Kempen für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension}
Pechsträhnen färbt man pink

Pechsträhnen färbt man pink
von Mina Teichert
mit Illustrationen von Stephanie Reis

PLANET!
Hardcover
Kinderbuch
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-522-50598-7
Ersterscheinung: 13.09.2018

Inhalt:
Alles, was Wernike, genannt Winni, im Moment durch den Kopf geht, sind ihr Vlog, auf dem sie Tanzchoreografien veröffentlicht, und der Tanzwettbewerb. Aber ihre Mutter versteht einfach nichts davon. Als Winni sich auch noch die Haare pink färbt, bekommt sie riesigen Ärger. Dass sie noch dazu mit Fiete, dem Sohn einer alten Freundin ihrer Mutter, abhängen muss, ist so ziemlich das Letzte, was sie gerade braucht. Aber als immer mehr Tiere auf der Insel Amrum verschwinden, macht Winni sich zusammen mit Fiete auf gefährliche Spurensuche. Ob es den beiden gelingt, die Tierdiebstähle aufzuklären?

Meinung:
Mina Teichert gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsautorinnen. Nachdem ich bereits von „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ begeistert war, musste ich unbedingt auch „Pechsträhnen färbt man pink“ lesen und wurde, wie zu erwarten, nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist äußerst erfrischend und jugendlich und die Erzählweise ausgesprochen witzig und locker.
Die Protagonistin Winni ist frech, rebellisch und willensstark. Ein Mädchen, das man einfach ins Herz schließen muss. Auch Fiete ist äußerst sympathisch – ein toller Typ, auf den man sich verlassen kann. Die beiden sind zwar völlig unterschiedlich, ergänzen sich aber wunderbar. Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch Mobbing, Vorurteile und Diabetes wurden hier wunderschön zusammengefasst.

Fazit:
Die gelungene Mischung aus Jugendroman und Krimi beschert coolen Mädchen im Alter von 10 – 12 Jahren unterhaltsame Lesestunden. Die Handlung ist durchweg schwungvoll und spannend. Daher verdient diese Freundschaftsgeschichte mit einer ordentlichen Portion Spannung und einer kleinen Prise Liebe auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

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Meine Checkliste zum Verlieben

Meine Checkliste zum Verlieben
von Anja Janotta

Magellan Verlag
Hardcover mit Relieflack
Jugendbuch
288 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7348-5033-2
Ersterscheinung: 16.01.2019

Inhalt
Naomi ist ziemlich unglücklich. Ihre Eltern haben sich getrennt, der Vater ist gerade irgendwo auf einem Segeltörn, der Umzug zu Oma aufs Land und der Schulwechsel müssen erst einmal verarbeitet werden. Doch keiner versteht sie. Viel schlimmer noch, keiner hat Zeit für sie. Naomis einziger Lichtblick ist Gustav, der aber in der Klassenhierarchie sehr weit oben steht und ihre Gefühle daher nicht erwidert. Da kommt ihr die Liebes-Checkliste gerade recht, die besagt, dass sich jedes Paar, das die 36 Fragen dieser Liste zusammen und vor allem ehrlich abarbeitet, sich am Ende verliebt. Doch bevor Naomi all diese Fragen ihrem Schwarm Gustav stellt, möchte sie diese sicherheitshalber einmal wissenschaftlich mit Adrian durchgehen. Adrian hat das Asperger-Syndrom, eine Variante des Autismus mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Soziale Interaktionen und Kommunikation zählen nicht zu seinen Stärken und somit ist er der ideale Partner für dieses Experiment. Sich in ihn zu verlieben ist äußerst unwahrscheinlich oder etwa doch?

Meinung
Selten habe ich ein Buch nach so kurzer Zeit ein zweites Mal gelesen, aber der überraschend tiefgründige Jugendroman „Meine Checkliste zum Verlieben“ von Anja Janotta hat mich zutiefst berührt. In erster Linie ist das Buch einfach nur lustig und amüsant. Eine Geschichte über Freundschaft, alltägliche Familienprobleme und vor allem über die erste Liebe. Auf den zweiten Blick allerdings erkennt man, dass die Geschichte tatsächlich vielschichtiger ist. Der Schreibstil ist flüssig und locker. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der 13-jährigen Naomi erzählt, so dass wir einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt erhalten. Die Protagonisten sind wunderbar und einzigartig – vor allem Adrian. Seine Ansichten über die Liebe sind einfach herrlich, aber äußerst authentisch. Adrian ist manchmal so drollig, dass man ihn am liebsten einfach mal drücken möchte, was man tunlichst vermeiden sollte, da er körperliche Nähe gar nicht mag.

Fazit
Ein amüsantes Buch, das zum Nachdenken anregt. Vielleicht brauchen wir alle ab und an einen kleinen Stups, der uns wachrüttelt. Vieles nehmen wir oberflächlich einfach hin und merken nicht, was tatsächlich um uns herum geschieht. Dieses Buch hat mich begeistert und auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen verdient.

Herzlichen Dank an Anja Janotta für dieses Rezensionsexemplar.