{Rezension} Ein Date für vier

Ein Date für vier
von Ulrike Rylance

dtv
Taschenbuch
Jugendbuch
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-423-74081-4
Ersterscheinung: 20.07.2022

Sprachreise statt Strandurlaub

Inhalt:
Die vierzehnjährige Marleen Kaminski träumt bereits von ihren Sommerferien, die sie mit ihrer besten Freundin im sonnigen Italien verbringen möchte. Doch anstatt den Strand und das Meer zu genießen, geht es für Marleen und ihre sechzehnjährige Schwester Ella ins verregnete England. Die beiden sind ganz und gar nicht davon angetan, denn die Schwestern sind vor allem in Englisch sehr schlecht. Und genau um dem Abhilfe zu schaffen, schicken die Eltern Marleen und Ella drei Wochen auf Sprachreise. Es gibt kein zurück mehr, die Reise ist bereits gebucht und somit steht dem wohl größten Abenteuer der Schwestern nichts mehr im Weg…

Meinung:
Ich könnte mich jedes Mal kringeln, wenn ich höre, wie manch einer versucht, deutsche Redewendungen ins Englische zu übersetzen. Dabei kommen die herrlichsten Lacher zustande und bei „all good things are three“ oder auch „I am fox devils wild“, denke ich „my pig whistles“. Damit solche Fehler und Missverständnisse erst gar nicht entstehen, sollte man dem entgegenwirken, indem man fremdsprachige Bücher liest. Im Nu kann man seinen eigenen Wortschatz erweitern und festigen. Daher wundert es mich schon, dass es leider viel zu wenige Bücher derzeit auf dem Markt gibt, die wie „Ein Date für vier“ nicht nur wahnsinnig unterhaltsam sind, sondern Kindern und Jugendlichen die englische Sprache auf spielerische Art und Weise näher bringen. Der Aufbau des Buches ist meiner Meinung nach sehr gut gewählt: Beginnt die Geschichte noch vollständig auf Deutsch, kommen nach und nach vereinzelt ein paar englische Wörter bzw. kurze Sätze hinzu, wohingegen am Schluss sogar ganze Abschnitte auf Englisch dazwischengeschoben werden. Man gleitet sozusagen in die Sprache hinein und wächst mit der Herausforderung. Ab der Mitte ist die Geschichte dann so spannend, dass man das Buch gar nicht weglegen möchte – wenn überhaupt, dann nur um ein paar Vokabeln nachzuschlagen. Obwohl auch unbekannte Begriffe oder Redewendungen selbsterklärend sind, stimme ich der Altersempfehlung ab 11 Jahren nicht ganz zu. Meine kleine Schwester ist dieses Jahr 11 Jahre alt geworden und hat gerade die 5. Klasse beendet. Sie hatte tatsächlich noch ein paar Verständnisschwierigkeiten und wollte das Buch deshalb schon weglegen. Ich habe ihr ein klein wenig Mut zugesprochen, denn im Grunde ist es nicht wichtig, wirklich jede einzelne Vokabel zu übersetzen. Solange man den Sinn versteht, ist das vollkommen in Ordnung. Auch ich habe so angefangen und mittlerweile lese ich sogar mehr englischsprachige Bücher als deutsche. Das kommt alles mit der Zeit. Grundsätzlich würde ich persönlich aber die Altersempfehlung auf die 6. oder 7. Klasse setzen, denn da sollte es aufgrund des bis dahin erlernten Wortschatzes keine Verständnisschwierigkeiten mehr geben. Dank des lockeren und unkomplizierten Schreibstils der Autorin gleitet man mühelos durch das ganze Buch. Viele Bilder und Doodles sorgen für gute Laune und viele Lachmomente. Es wird mit verschiedenen Schriftarten gespielt, die sich zudem noch in Größe und Intensität unterscheiden. Hilfreich wäre vielleicht noch ein Verzeichnis gewesen, wo man die englischen Vokabeln, die im Buch vorkommen, direkt nachschlagen kann.

Fazit:
„Ein Date für vier“ von Ulrike Rylance ist eine humorvolle Geschichte über Freundschaften, Sprachbarrieren und die erste Liebe für Jugendliche ab 12 Jahren. Ich wurde bestens unterhalten und vergebe daher sehr gerne 4,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die dtv Verlagsgesellschaft für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Zeitenzauber
Die goldene Brücke (Bd. 2)

Zeitenzauber
Die goldene Brücke (Bd. 2)
von Eva Völler

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0149-5
Ersterscheinung: 24.06.2022

Eine magische Brücke,
eine verbotene Affäre,
ein Reisender, der in der Zeit feststeckt.

Inhalt:
Seit Annas Abenteuer in Venedig ist nun ein Jahr vergangen. Zwischenzeitlich hat sie sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen und gemeinsam mit Sebastiano übernimmt sie immer wieder kleine Aufträge. Ausgerechnet während ihrer Abiturprüfung erhält Anna die schreckliche Nachricht, dass ihr Freund Sebastiano in Paris im Jahr 1625 feststeckt – und er kann sich an nichts mehr erinnern. Wird Anna Sebastiano helfen können…

Meinung:
Das Cover zum zweiten Band ist wunderschön und vor allem passend zum Reihenauftakt. Die Cover der Neuauflage ähneln zwar den alten, aber ich finde die Farbwahl nun viel gelungener. Ging es im ersten Band noch auf eine Reise nach Venedig ins Jahr 1499, schickt uns die Autorin dieses Mal auf eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert. Eva Völler hat mit Paris die perfekte Kulisse für dieses magische Abenteuer gewählt. Nachdem Anna sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat, soll Anna, die sich gerade mitten in ihrer Abiturprüfung befindet, ihren verschollenen Freund Sebastiano in die Gegenwart zurückbringen. Dieser hält sich für einen Musketier des Königs Ludwig XIII. und möchte das Jahr 1625 nicht verlassen. Mit den beiden Protagonisten Anna und Sebastiano hat Eva Völler zwei Charaktere erschaffen, die mir auf Anhieb sympathisch waren. Anna ist sehr mutig und humorvoll, aber auch selbstkritisch. Man schließt sie schnell ins Herz und kann sich gut mit ihr in der Ich-Perspektive identifizieren. Von der ersten Seite an hat mich diese humorvolle und leicht verrückte Geschichte in einen Bann gezogen und mir wundervolle Lesestunden beschert. Der Schreibstil der Autorin ist großartig. Die abwechslungsreiche Handlung ist äußerst spannend und es gibt viele unvorhergesehene Wendungen und Intrigen. Anna und Sebastiano stecken wieder mittendrin in einem Abenteuer voller Romantik, Verrat und Freundschaft. Ich freue mich jetzt schon auf das spannende Finale der Trilogie.

Fazit:
„Die goldene Brücke” von Eva Völler ist die fantastische Fortsetzung der „Zeitenzauber”-Reihe. Diese romantische und zugleich spannende Zeitreise empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Bloggerjury für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} The Way I Break
(Bd. 1 der „Hungry-Hearts“-Reihe)

The Way I Break
(Bd. 1 der „Hungry-Hearts“-Reihe)
von Nena Tramountani

Penguin Verlag
Paperback
New Adult
496 Seiten
ISBN: 978-3-328-10840-5
Ersterscheinung: 14.06.2022

Victoria & Julian

Inhalt:
Eigentlich ist die junge Starköchin Victoria am Höhepunkt ihrer Karriere, aber die toxische Beziehung zu ihrem Freund treibt sie aus London direkt in die idyllische Hafenstadt Goldbridge. Vor Jahren hat ihre Mutter dort ein neues Leben angefangen und nun wagt Tori selbst einen Neuanfang, indem sie unerkannt in demselben Restaurant als Kellnerin arbeiten möchte. Ohne es zu ahnen, gibt sie aber etwas angetrunken Julian ihre wahre Identität preis.

Meinung:
Bei diesem Buch hat rein optisch alles gepasst: das Cover ist ein Traum, der Titel vielversprechend und der Klappentext ein unwiderstehlicher Genuss. Gefühlsstark, traurig, bewegend und herzzerreißend geht es mit der jungen Starköchin Tori auf eine kulinarische Reise. Die Autorin hat einen wundervollen Schreibstil, der einen förmlich durch die Seiten trägt. Die Story ist eine klassische New Adult-Geschichte und in diesem ersten Band der „Hungry Hearts“-Trilogie findet die Liebesgeschichte von Victoria und Julian ihren Anfang. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich langsam und absolut authentisch. Die Charaktere sind der Autorin wirklich gut gelungen – so leidenschaftlich und echt. Die Handlung ist gut strukturiert und die Story gab mir wirklich alles, was ich mir von einem New Adult-Buch wünsche.

Fazit:
„The Way I Break“ ist der erste Teil der „Hungry-Hearts“-Reihe von Nena Tramountani. Diese emotionale Lovestory mit starken Charakteren war für mich ein Lesehighlight und erhält deshalb auch volle 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Tokyo Ever After
Prinzessin auf Probe (Bd. 1)

Tokyo Ever After
Prinzessin auf Probe (Bd. 1)
von Emiko Jean

dtv
Hardcover mit Schutzumschlag
Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-423-76392-9
Ersterscheinung: 20.07.2022

Und plötzlich bist du Prinzessin von Japan

Inhalt:
Izumi Tanaka ist im Grunde ein ganz normaler amerikanischer Teenager, ein Mädchen, das kurz vor dem Abschluss der High School steht. Doch plötzlich erfährt Izumi, dass der Kronprinz Japans ihr Vater ist. Auf der Suche nach ihm und ihrer eigenen Herkunft begibt sich Izumi in ein spannendes Abenteuer…

Meinung:
Um ehrlich zu sein, klingt der Klappentext schon leicht nach einer asiatischen Kopie der „Plötzlich Prinzessin“-Reihe von Meg Cabot. Ich gestehe aber, dass ich solche Geschichten liebe: Eben noch ein ganz normaler Teenager und schwuppdiwupp ist man plötzlich Prinzessin. In Izumis Fall sogar die kaiserliche Kronprinzessin Japans, was sich als äußerst schwierig gestaltet, da sie trotz ihrer japanischen Abstammung eigentlich gar keine Ahnung von der Kultur und den Traditionen am kaiserlichen Hof hat. Anfangs hatte ich zwar meine Schwierigkeiten mit der jungen Protagonistin, die uns in der Ich-Form sehr lebhaft und authentisch ihre Gedanken und Gefühle mitteilt. Izumi wirkt teilweise jünger und benimmt sich sehr oft kindischer als eine Achtzehnjährige, aber die Reise nach Japan lässt sie wachsen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln findet Izumi nämlich nicht nur eine neue Familie, sondern tatsächlich auch zu sich selbst. Sie ist so liebenswert und tollpatschig, dass man ihr das Leben als Prinzessin von Herzen gönnt. Manchmal ist es gar nicht so leicht, Entscheidungen zu treffen, die dein Leben komplett verändern. Izumis drei Freundinnen, vor allem Noora, sind toll. Solche Freundschaften sind wichtig und sehr viel wert. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Izumi in ihrem Lieblingscousin Yoshi auch solch einen guten und verlässlichen Freund findet, aber leider entpuppt sich dieser dann doch als Niete. Hier empfinde ich das Verhalten und die Entwicklung des Nebencharakters irgendwie sehr schwach. Zuerst baut die Autorin einen Sympathieträger auf und lässt diesen dann innerhalb von einer halben Seite verschwinden. Schade. Yoshi hätte ich mir nämlich sehr gut als Verbündeten an Izumis Seite vorstellen können. Zum Glück ist da ja noch Akio, ihr Bodyguard. Er verhält sich anfangs sehr akkurat und diszipliniert, und natürlich ist Akio sehr weit davon entfernt, ein Fan der neuen kaiserlichen Kronprinzessin zu sein. Dass sich das natürlich sehr schnell ändert und dass die beiden schließlich doch noch irgendwie zueinanderfinden, dürfte allerdings kein großes Geheimnis sein. Ich will nicht zu viel verraten, aber wir wissen doch alle, dass gute Geschichten unbedingt auch ein sehr gutes Ende benötigen – und in diesem Fall gibt es tatsächlich ein paar unerwartete Wendungen mit einem zufriedenstellenden Happy End. Die Handlung ist ereignisreich und steckt voller Überraschungen. Ich bin gespannt auf weitere Berichte vom kaiserlichen Hof und freue mich auf die Fortsetzung.

Fazit:
„Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean ist der Auftakt einer ganz besonderen Reihe. Dieses moderne Märchen eines amerikanischen Mädchens, das sich plötzlich in der Rolle der kaiserlichen Kronprinzessin Japans wiederfindet, ist spannend und humorvoll zugleich. Die lebensnahen Berichte der frischgebackenen Prinzessin empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren. Für mich punktet die „Tokyo Ever After“-Reihe mit dem außergewöhnlichen Setting und den Einblicken in die Tradition und Kultur Japans und deshalb vergebe ich sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
Ich wäre durch Meere geschwommen. Ich hätte Berge bestiegen und Wüsten durchwandert. Ich hätte einen Weg gefunden.“ (S. 100)

{Rezension} The Hope We Find
(Bd. 2 der „Edinburgh“-Reihe)

The Hope We Find
(Bd. 2 der „Edinburgh“-Reihe)
von Jana Schäfer

Ravensburger Buchverlag
Taschenbuch (mit Klappen)
512 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-473-58612-7
Ersterscheinung: 01.06.2022

Unwiderstehlich. Ehrlich. Einfühlsam.
Will you find me, if I lose myself?

Inhalt:
Seit dem tragischen Unfalltod der Eltern war Stille Maisies ständiger Begleiter, denn jahrelang hat sie kaum ein Wort gesprochen und nur langsam ihre Stimme wiedergefunden. Als Weston Campbell in dem Kindergarten, in dem sie arbeitet, auftaucht, bringt er sie völlig durcheinander. Die Wege kreuzen sich immer häufiger. Allmählich entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Bis Weston Maisie im Streit etwas an den Kopf wirft, das ihre Gefühle für ihn für immer zum Schweigen bringen könnte…

Meinung:
Nachdem mir „Make my wish come true“ von Jana Schäfer unglaublich gut gefallen hat, habe ich mich sehr gefreut, mit dem ersten Band der „Edinburgh“-Reihe nach Schottland reisen zu dürfen. Natürlich hatte ich dementsprechend sehr große Erwartungen und Ansprüche an die Fortsetzung. Das Cover zum zweiten Band passt optisch gesehen hervorragend zum Reihenauftakt, es ist schlicht und doch sagt es so viel über die Story aus. Abermals schlängeln sich weiße Linien übers Cover, die eine Straßenkarte von Edinburgh darstellen sollen. Der erste Band ist übrigens ein in sich abgeschlossener Roman und beinhaltet Amelias und Jasper Havens Lovestory, während nun im Folgeband die Geschichte ihrer Schwester Maisie erzählt wird. Maisie ist eine ganz liebenswürdige und sympathische junge Frau, die ich vom ersten Augenblick an in mein Herz geschlossen habe. Dank des lockeren und unkomplizierten Schreibstils der Autorin konnte ich mühelos durchs ganze Buch gleiten und die zarte Liebesgeschichte der beiden Protagonisten verfolgen und genießen. Da die Erzählperspektive zwischen Maisie und Weston Campbell wechselt, erhält man einen guten Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt. Jana Schäfer hat es mal wieder geschafft, eine leichte Lektüre zum Dahinschmelzen zu kreieren.

Fazit:
„The Hope We Find” von Jana Schäfer ist eine absolut herzerwärmende und gefühlvolle Liebesgeschichte mit einem traumhaften Setting und sympathischen Charakteren. Für mich ist dieser zweite Band der „Edinburgh“-Reihe ein absolut lesenswerter Wohlfühlroman und deshalb vergebe ich wohlverdiente 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Ravensburger Buchverlag für dieses Rezensionsexemplar.