{Rezension} Bauchschmerzen im Kopf

Bauchschmerzen im Kopf
von Doreen Wilde aka dodipi

Community Editions GmbH
Klappenbroschur
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-96096-954-9
Ersterscheinung: 26.05.2023

Inhalt:
Mathilda, eine siebzehnjährige Gymnasiastin, befindet sich mitten in den turbulenten Gefühlen der ersten großen Liebe. Sie ist heimlich in Kai, den beliebtesten Jungen ihrer Schule, verliebt – doch er scheint sie nicht zu bemerken. Als sie sich schließlich auf einer Party in die Welt von Kais Clique begibt, verändert sich alles. Kai zeigt Interesse, doch dieser Schritt bringt Mathilda in einen inneren Konflikt. Ihre Freundschaften mit Carla und Henri geraten ins Wanken, als Mathilda beginnt, sich für Kai zu verändern. Zwischen Gefühlschaos, Unsicherheiten und Gruppenzwang muss sie herausfinden, wem sie wirklich vertrauen kann – ihrem Bauchgefühl oder ihrem Verstand.

Meinung:
Die Geschichte hat mich emotional sehr angesprochen und ich konnte mich gut in Mathildas Lage hineinversetzen. Als Teenager habe ich ebenfalls oft das Gefühl, zwischen den Erwartungen anderer und meinen eigenen Wünschen hin- und hergerissen zu sein. Mathildas innere Zerrissenheit, die sie zwischen ihrer Sehnsucht nach Kai und der Sorge um ihre Freundschaften hin- und herzieht, war für mich sehr nachvollziehbar. Jedoch muss ich sagen, dass ich manche Szenen im Buch nicht ganz überzeugend fand. Insbesondere die Beziehung zwischen Mathilda und Kai schien mir oft zu oberflächlich. Kai selbst wirkte für mich in vielen Momenten unsympathisch und ich konnte nie ganz nachvollziehen, was Mathilda an ihm fand, vor allem angesichts seines Verhaltens. Auch die Entwicklung von Carla, ihrer besten Freundin, war für mich schwer zu greifen. Anfangs eine vertrauensvolle Freundin, wird sie später eher zu einer Rivalin, was die Dynamik zwischen den Charakteren ein wenig klischeehaft erscheinen lässt. Der Schreibstil war insgesamt gut lesbar, aber es gab Momente, in denen die vielen Gedanken von Mathilda und die ständigen Wiederholungen ihrer Gefühlszustände mich ein wenig ermüdeten. Einige Passagen hätten aus meiner Sicht etwas mehr Tiefe und weniger Wiederholungen vertragen können. Trotzdem war die Darstellung von Mathildas Gedanken und den Konflikten innerhalb ihrer Freundschaft durchaus authentisch.

Fazit:
„Bauchschmerzen im Kopf“ von Doreen Wilde bietet eine solide Geschichte über die erste Liebe und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Figuren, insbesondere Mathilda, sind gut ausgearbeitet, jedoch bleiben viele Szenen etwas klischeehaft und die emotionale Tiefe wird stellenweise nicht ganz erreicht. Der Autorin gelingt es, die typischen Probleme des Teenageralters realistisch darzustellen, doch der Konflikt zwischen Mathilda und Kai bleibt etwas flach. Insgesamt eine unterhaltsame Lektüre für Jugendliche, die sich mit den Themen Gruppenzwang und Selbstfindung beschäftigen. Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternchen.