{Rezension} All Our Golden Dreams
(Bd. 2 der „Van Day“-Reihe)

All Our Golden Dreams
(Bd. 2 der „Van Day“-Reihe)
von Mounia Jayawanth

LYX Verlag
Taschenbuch
New Adult
432  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-2021-5
Ersterscheinung: 22.12.2023

Manchmal muss man einen Traum aufgeben, damit sich ein anderer erfüllt.

Inhalt:
Nachdem Ellis und Ryan endlich ihre Liebe zueinander entdeckt haben, scheint ihr Traum von einer gemeinsamen Zukunft im luxuriösen Hotel Van Day wahr zu werden. Doch die Auswirkungen eines Skandals, der das Hotel betrifft, werfen weiterhin Schatten auf ihre Beziehung. Als Ryans Mutter Ellis ein unmoralisches Angebot unterbreitet, muss Ryan sich neuen Herausforderungen als Hotelerbe stellen. Der immense Druck und die Verantwortung verändern ihn zunehmend und drohen, ihn von Ellis zu entfremden. Während er sich immer weiter in seinem neuen Job verliert, steht Ellis vor der schwierigen Aufgabe, ihre Beziehung zu retten, ohne sich selbst zu verlieren. Dabei rückt die mentale Gesundheit Ryans zunehmend in den Vordergrund, was die ohnehin schon schwierige Situation noch weiter verkompliziert.

Meinung:
Im Vergleich zum ersten Band der Dilogie ist der zweite Teil wesentlich ernster und intensiver. Die Liebesgeschichte zwischen Ellis und Ryan bleibt weiterhin der Kern der Erzählung, wird jedoch durch Ryans inneren Kampf und den enormen Druck, dem er ausgesetzt ist, stark belastet. Besonders die Darstellung von Ryans psychischer Belastung ist gut umgesetzt und vermittelt ein tiefes Verständnis für das Thema. Dabei wird jedoch deutlich, dass die Thematik mentaler Gesundheit den Ton der Geschichte bestimmt und zuweilen den Fokus von der Hotelatmosphäre und den ursprünglich geplanten Geheimnissen ablenkt. Ellis bleibt eine starke und sympathische Protagonistin, die sich trotz aller Herausforderungen nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Ihre Entwicklung und ihre Bereitschaft, für ihre Träume und ihre Beziehung zu kämpfen, machen sie zu einer überzeugenden Heldin. Ryan hingegen durchläuft eine dramatische Veränderung, die authentisch und nachvollziehbar, aber auch schmerzhaft zu verfolgen ist. Die Nebenfiguren bieten interessante Facetten und tragen zur Geschichte bei, auch wenn ihr Potenzial nicht immer voll ausgeschöpft wird. Der Schreibstil von Mounia Jayawanth ist auch in diesem Band weiterhin herausragend. Ihre Beschreibungen sind lebendig und atmosphärisch, die emotionalen Momente zwischen den Protagonisten sind intensiv und packend. Jedoch stellt sich die Frage, ob der thematische Fokus auf Ryans psychischer Gesundheit manchmal zu sehr vom ursprünglichen Plot ablenkt.

Fazit:
„All Our Golden Dreams“ von Mounia Jayawanth ist ein gelungener, wenn auch etwas schmerzhafter Abschluss der Dilogie. Der Schwerpunkt auf Ryans psychischen Problemen und die damit verbundene Veränderung in seiner Beziehung zu Ellis bringt mehr Tiefe in die Geschichte, wirkt aber auch aufdringlich und verdrängt teilweise die ursprünglich spannende Hotelatmosphäre und das Mysterium rund um das Van Day Hotel. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere von Ellis, ist gut gelungen, aber der dramatische Wechsel im zweiten Band, der mehr auf mentale Gesundheit fokussiert ist, kam unerwartet und überschattete die romantische Erzählung. Trotz dieser Schwächen bietet der Roman eine intensive und tiefgründige Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und bleibt emotional fesselnd. Der Schreibstil ist weiterhin ein Genuss, die Charaktere sind gut entwickelt, und das Ende liefert eine zufriedenstellende, wenn auch etwas tragische Auflösung. Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Sternchen.