{Rezension} Neunzehn Stufen

Neunzehn Stufen
von Millie Bobby Brown
übersetzt von Alexandra Kranefeld

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
416 Seiten
Originaltitel: Nineteen Steps
ISBN: 978-3-7645-0876-0
Ersterscheinung: 21.02.2024

Neunzehn Treppenstufen, die alles verändern können. Die den Unterschied bedeuten zwischen Freiheit und Verlust, Leben und Tod, Liebe und Leid.

Inhalt:
Mitten in London im Jahre 1942 versucht die achtzehnjährige Nellie Morris trotz des um sie herum tobenden Kriegs, alles dafür zu geben, um Ruhe und Ordnung in den Alltag ihrer Familie zu bringen. Zufällig lernt sie den amerikanischen Piloten Ray Fleming kennen und verliebt sich auf den zweiten Blick in ihn. Die beiden träumen von Frieden, Freiheit und einer gemeinsamen Zukunft. Als es bei einem Luftangriff zu einem tragischen Unfall kommt, droht das junge Glück zu zerbrechen…

Meinung:
Ich wollte diesen Roman wirklich lieben, weil ich Millie Bobby Brown einfach toll finde. Allerdings muss ich zugeben, dass es mir sehr schwer fällt, gute Worte für dieses Werk zu finden. Leider. „Neunzehn Stufen“ ist Millie Bobby Browns Debütroman und zugleich eine Liebeserklärung an die unglaubliche Stärke ihrer Großmutter Ruth, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs aufgewachsen ist. Wie viel genau Millie Bobby Brown zu diesem Buch beigesteuert hat, bleibt im Grunde einzig und allein unserer Fantasie überlassen, denn es ist ein offenes Geheimnis, dass eine Ghostwriterin diesen Roman für Millie Bobby Brown geschrieben hat. Ganz klein findet man im Buch folgende Informationen: „Mit großem Dank an Kathleen McGurl.“ und „Millie Bobby Brown asserts the moral right to be identified as the author of this work.“ Und genau dieser letzte Satz verursacht bei mir große Bauchschmerzen. Ich hoffe sehr, dass Kathleen McGurl zumindest anständig dafür entlohnt wurde, dass sie nicht als eigentliche Autorin auf dem Cover oder zumindest auf dem Klappentext genannt wird. Dass man sich als berühmte Persönlichkeit Bücher schreiben lässt, um noch mehr Geld zu generieren, empfinde ich verwerflich und unmoralisch – zumal dieser Roman auch kein Highlight ist. Wenn ich tatsächlich kein moralisches Problem damit hätte, eine Ghostwriterin zu engagieren, dann hätte ich wenigstens dafür gesorgt, dass der Roman inhaltlich in Erinnerung bleibt. Die Geschichte selbst kann man lesen, muss man aber nicht. Es gibt sehr viele Bücher, die deutlich besser sind. Ja, es ist ganz nett, aber sehr kitschig. Tatsächlich geht es sehr wenig um den geschichtlichen Hintergrund. Ein Leseerlebnis war es für mich daher nicht. Schade. Wie bereits angemerkt, wenn ich schon andere ein Buch schreiben lasse und es mit Pauken und Trompeten als mein Debüt verkaufe, dann muss es besser sein. Viel besser.

Fazit:
„Neunzehn Stufen“ von Millie Bobby Brown ist ein Roman basierend auf der Geschichte ihrer Großmutter Ruth. Wäre die Geschichte insgesamt etwas tiefgründiger, hätte ich mich eventuell etwas mehr begeistern können. Da der Roman aber weder erzählerisch noch inhaltlich nennenswerte Akzente setzt und trotz des familiären Bezugs zur Großmutter unpersönlich bleibt, kann ich leider nicht mehr als 2,5 von 5 Sternchen vergeben.