{Rezension} Bleistiftherz

Bleistiftherz
von Elin Hansson

Hummelburg Verlag
Hardcover
Jugendbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Originaltitel: Blyanthjerte
ISBN: 978-3-7478-0041-6
Ersterscheinung: 01.08.2021

Inhalt:
Liv ist zwölf Jahre alt, aber eigentlich fast schon dreizehn, doch sie fühlt und verhält sich deutlich älter. Das liegt wohl daran, dass sie sehr viel Zeit mit ihrer Oma und deren Freundinnen verbracht hat. Doch leider ist ihre Oma vor einigen Wochen verstorben. Da ihre beste Freundin weggezogen ist, könnten die Sommerferien also ziemlich langweilig und trostlos werden. Doch plötzlich tritt Frans in ihr Leben und Liv beschließt, dass sie cooler werden muss. Und was könnte cooler sein, als ein skatendes Mädchen?

Meinung:
Bei diesem Buch war es tatsächlich das Cover, was mich als Erstes angesprochen hat. Es ist eigentlich recht schlicht gehalten, aber es zeigt die wichtigsten Bestandteile der Geschichte in nur einem einzigen Bild. Das ist wahre Kunst! Daraufhin habe ich selbstverständlich den Klappentext gelesen und der hat mich restlos überzeugt. Liv erzählt uns aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte über Mut, Selbstvertrauen und das zugleich schönste und aufregendste Gefühl der Welt – die erste Liebe. Nun ja, ob man mit 13 Jahren tatsächlich schon über Liebe reden kann, wage ich zu bezweifeln. Hmm… Moment mal! Liv konnte mit der Liebe auch nicht sonderlich viel anfangen – bis zu dem Moment, als Frans in ihr Leben tritt. Herrlich! Für ihn will Liv sogar Skaten lernen. Ob das klappt, mag ich an dieser Stelle nicht verraten, aber sagen wir es mal so, Liv bevorzugt die Konversation mit den Freundinnen ihrer verstorbenen Oma, sie geht mit den älteren Damen schwimmen und sie spielt gerne Kniffel. Und über Livs Modegeschmack lässt sich streiten. Cool ist eigentlich was anderes. Und dennoch entzückt dieses Teenagermädchen und versprüht so viel Sympathie und Warmherzigkeit, dass man Liv einfach lieben muss. Es sind aber vor allem die weisen Worte und die Atmosphäre, die mich verzaubert haben. Dieses Buch ist ein eher stilles Buch, das kein großes Trara benötigt. Der Schreibstil der Autorin ist federleicht und lässt sich hervorragend lesen. Schnell gerät man in einen Lesefluss und verschlingt das ganze Buch im Nu.

Fazit:
„Bleistiftherz“ von Elin Hansson ist eine warmherzige Geschichte aus dem Leben eines Teenagers für Mädchen ab 11 Jahren. Ich wurde bestens unterhalten und vergebe daher liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Meine Lieblingszitate:
»Wörter! Es ist so schwierig, die richtigen auszuwählen. Da ist es leichter zu zeichnen. Zeichnungen sind Erzählungen ohne Worte.« (S. 54)

»Wenn es ein Griff ins Klo ist, habe ich es wenigstens versucht und falls ich mich zum Affen mache, kann ich immerhin ein Buch darüber schreiben. Oma hat immer gesagt: Aus den größten Katastrophen entstehen die besten Bücher.« (S. 65)

»Die Augen verraten, was für ein Mensch jemand ist. So wie der Strich den Zeichner offenbart.« (S. 82)

»Mein Herz ist leer. Wie ein verlassenes Haus.« (S. 83)

»Kennen Sie das? Sie denken, Ihr Leben könnte nicht schlimmer werden, aber dann passiert etwas und Sie merken: Hm. Vielleicht geht‘s doch noch schlimmer?« (S. 85)

»Verliebtsein ist ein bisschen wie Kniffel. Manche würfeln gleich Full House, andere mühen sich ab, genügend Einer für den Bonus zusammenzukratzen. Aber wenn du nicht mitspielst, kannst du auch nicht gewinnen.“« (S. 87)

»Und dann treffe ich eine Entscheidung. Ich werde cool. So cool, dass Jasemin und Melissa einen Kieferorthopäden brauchen werden, der ihre Kinnlade wieder einhängt, nachdem sie mich das nächste Mal gesehen haben.« (S. 106)

»Idioten sind wie Löwenzahn, denke ich. Sie wachsen überall.« (S. 116)

»Idioten sind wie Graubrot“, hat Oma immer gesagt. „Außen hart und innen langweilig.“« (S. 116)

»Er guckt wie ein Otter und das gefällt mir.« (S. 123)

»Wenn du wie alle anderen wirst, verlierst du dich selbst.« (S. 126)

»Die beiden werden sich gegenseitig das Leben schwer machen. Falls es Gott gibt, hat er wirklich einen hintergründigen Sinn für Humor.« (S. 162)

»Aber seine Worte fallen zu Boden. Denn manche Dinge sind aus Glas. Sie zerbrechen. Und das tut weh.« (S. 164)

»Manche Wörter sind mehr wert als tausend Diamanten.« (S. 164)

Herzlichen Dank an Vorablesen für dieses Rezensionsexemplar.